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SPÄHAKTION: Müntefering wartet auf Erklärung

Die Berliner Foto- und Recherchefirma CMK Images hat sich gegen den Vorwurf unlauterer Arbeitsmethoden verwahrt. Das Magazin „Stern“ hatte der Münchner Illustrierten „Bunte“ vorgeworfen, CMK eingeschaltet zu haben, um Spitzenpolitiker auszuspionieren.

Die CMK dulde widerrechtliches Verhalten – wie vom „Stern“ beschrieben – in keinster Art und Weise, sagte Firmensprecher Stefan Kiessling.

Der frühere SPD-Vorsitzende Franz Müntefering forderte von der „Bunten“ eine Erklärung über die Ausspähaktionen gegen ihn. Er warte gespannt darauf, wann sich die Verantwortlichen der Illustrierten ihm gegenüber erklärten, sagte Müntefering. Dazu gehöre auch, ob sie die „angewandten Methoden für normal und gerechtfertigt“ hielten. CSU-Chef Horst Seehofer ließ eine Reaktion offen. „Ich schaue mir jetzt erst mal an, was da wirklich war.“

Beide Politiker sollen dem „Stern“ zufolge ebenso wie der Linke-Parteichef Oskar Lafontaine in ihrem privaten Umfeld von CMK-Mitarbeitern ausgespäht worden sein. Dabei seien unlautere Methoden angewandt worden, beispielsweise seien ein Briefkasten und eine Fußmatte manipuliert worden, es seien Kameras installiert und eine Wohnung zur Observation gemietet worden. Dazu sagte Müntefering, er sei neugierig, ob es in der deutschen Medienwelt einen „Ehrenkodex“ gebe, der zu einer öffentlich nachvollziehbaren Behandlung des Vorgangs oder sogar zu Konsequenzen für die Zukunft führe.

Die „Bunte“ reagierte so auf Münteferings Kritik: „Es gibt bereits seit vielen Jahren einen Ehrenkodex, der vom Deutschen Presserat erarbeitet wurde. (...) Selbstverständlich hält sich ,Bunte’ an diesen Ehrenkodex.“ Spitzenpolitiker hätten Vorbildfunktion, ihr Privatleben sei daher für die Öffentlichkeit von Bedeutung. Die Zeitschrift habe daher CMK den Auftrag erteilt, einer Information nachzugehen, nach der eine entscheidende Veränderung im Leben des damaligen SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering eingetreten sei. dpa/Tsp

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