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Medien: Springer dämpft Erwartungen

Neue Projekte verringern den Gewinn

Zehn Minuten vor Beginn der Telefonkonferenz von Springer meldete der Verlag von „TV Spielfilm“ am Mittwoch, gegen „TV Digital“ eine weitere einstweilige Verfügung erwirkt zu haben: Das PremiereProgramm dürfe redaktionell nicht gleich- oder höherrangig dargestellt werden, ohne auf die Kooperation mit Premiere und die Kostenpflichtigkeit des Programms hinzuweisen. Die Konkurrenten wehren sich, doch der Wettbewerbsdruck wird sich noch erhöhen, erwartet Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner. Der 14-tägliche TV-Titel, der Investitionen in „mittlerer zweistelliger Millionenhöhe“ verschlingt, ist nicht die einzige Neugründung, die von Springer 2004 zu erwarten ist. Abgesehen von neuen Blättern im Ausland (etwa „Newsweek“ ab Juni in Russland) gilt hier zu Lande dem Experiment mit „Welt Kompakt“ (ab 24. Mai in Düsseldorf) besonderes Augenmerk. Das Tabloid ist der Versuch, auf Grund seines Konzepts, Preises und Umfangs zusätzliche oder Nichtleser zu erreichen. Bei Erfolg wird es bundesweit in Ballungsräumen erscheinen. Zuversichtlich äußerte sich Döpfner zur erwarteten Fusion der Tiefdruckereien mit Arvato und G + J mit Springer als Minderheitseigner. „Lieber ein Prozent an McDonald’s als 100 Prozent an einer Frittenbude“, bemühte Döpfner den Vergleich.

Im ersten Quartal des Jahres stiegen das Ergebnis (Ebita) um 13,9 Prozent auf 58,4 Millionen Euro und der Umsatz um vier Prozent auf 610 Millionen Euro (Rendite: 10,9 Prozent). Da die geplanten Neugründungen und Akquisitionen hohe Investitionssummen erfordern und die Erlöse, etwa durch Preiserhöhungen bei Zeitungen, nicht im selben Maß erneut gesteigert werden können, rechnet Springer damit, dass 2004 der Gewinn unter Vorjahresniveau fällt. usi

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