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Medien: Springers kleine „Welt“

Verlag testet Chancen für neue Qualitätszeitung im Kleinformat

Kann sich in Deutschland eine überregionale Qualitätszeitung im handlichen „Tabloid“Format durchsetzen? Die Axel Springer AG will es wissen und testet ab 24. Mai die Marktchancen für ein solches Produkt im Großraum Düsseldorf. Für 50 Cent wird dann acht Wochen lang die „Welt kompakt“ ausschließlich im Einzelverkauf angeboten werden. Ermutigt wurde das Unternehmen dabei von guten Erfahrungen anderer Verlage im Ausland. So hat sich das klassische Boulevardformat bei Qualitätszeitungen wie dem „Independent“ oder der „Times“ durchgesetzt. Die Vorteile sind klar: Leser, zumal in der U-Bahn oder im Bus, müssen nicht umständlich falten und zusammenlegen, die Verlage sparen in Zeiten rückläufiger Anzeigenaufträge Papier und damit Kosten.

Anders als beispielsweise in Großbritannien soll die kleine „Welt“ jedoch keine abgespeckte Version der doppelt so großen „Broadsheet“-Ausgabe sein. Zwar basiere der Titel auf dem redaktionellen Angebot der „Welt“, heißt es. Das inhaltliche Konzept sei aber speziell auf „Tabloid“ abgestimmt: kompakte, nachrichtenorientierte Aufmachung auf 32 Seiten, hohe Aktualität durch einen Redaktionsschluss gegen Mitternacht, dafür weniger lange Hintergrundtexte als in der „Welt“. Die Produktion der neuen Zeitung übernimmt eine etwa zehnköpfige Mannschaft aus der Gemeinschaftsredaktion „Welt/Berliner Morgenpost“. „Damit sind wir in der Lage, die erforderlichen Investitionen sehr überschaubar zu halten“, sagt der Berliner Springer-Verlagsgeschäftsführer Josef Propst. Welche konkreten Erwartungen das Unternehmen an die „Welt kompakt“ stellt, dazu wollte sich von Seiten des Verlags niemand äußern. chh

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