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Medien: Stasi und Westmedien: Klagen erwartet

Der Berliner Historiker Hubertus Knabe hat die reglementierte Herausgabe von Stasi-Akten an Journalisten und Wissenschaftler scharf kritisiert. "Die Aufarbeitung der Stasi-Westarbeit wird unter Vorwänden ausgehebelt", sagte er anlässlich der Vorstellung seines umstrittenen Buches "Der diskrete Charme der DDR" (Propyläen Verlag).

Der Berliner Historiker Hubertus Knabe hat die reglementierte Herausgabe von Stasi-Akten an Journalisten und Wissenschaftler scharf kritisiert. "Die Aufarbeitung der Stasi-Westarbeit wird unter Vorwänden ausgehebelt", sagte er anlässlich der Vorstellung seines umstrittenen Buches "Der diskrete Charme der DDR" (Propyläen Verlag). Die Bundesbeauftragte für Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, hatte rechtliche Einwände gegen das Werk geltend gemacht, in dem das Verhältnis von Stasi und Westmedien dargestellt wird. Sie sah Persönlichkeitsrechte von im Buch genannten Journalisten gefährdet.

Birthler wehrte sich am Dienstag gegen den Vorwurf, sie wolle Enthüllungen zur Stasi-Westarbeit verhindern. "Wir treiben die Aufarbeitung aktiv voran", sagte ihr Sprecher Christian Booß dem Tagesspiegel. In Knabes Buch werden mehr als 30 bundesdeutsche Stasi-Zuträger namentlich aufgeführt. Vor der Veröffentlichung war der "Stern" erfolgreich gegen belastende Aussagen vorgegangen. Knabe erwartet weitere juristische Auseinandersetzungen: "Ich bin gespannt, was heute abend in meinem Faxgerät liegt."

ide

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