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Medien: Statt Gratis-SMS ein Jahresabo für über 100 Euro

Die Verbraucherzentrale Berlin warnt vor dubiosen Diensten, die mit dem Versand von 50 bis 100 „Gratis-SMS“ vom Internet auf Handys locken. Tatsächlich sollen Interessenten aber zum Abschluss von teuren, häufig mehrjährigen Abos verleitet werden.

Die Verbraucherzentrale Berlin warnt vor dubiosen Diensten, die mit dem Versand von 50 bis 100 „Gratis-SMS“ vom Internet auf Handys locken. Tatsächlich sollen Interessenten aber zum Abschluss von teuren, häufig mehrjährigen Abos verleitet werden. Wer das Kleingedruckte übersieht, erhält eine Rechnung von bis zu 106 Euro pro Jahr – zahlbar im Voraus.

Die Angebote werden über Anzeigen auf diversen Internetseiten beworben. Auch bei Google-Suchen nach Stichworten wie „SMS“ erscheint die Reklame. In Großbuchstaben heißt es, der „Gratis“-SMS-Versand sei sofort nach einer persönlichen Anmeldung möglich. Zudem würden MP3-Player oder Spielekonsolen verlost. Die Teilnahmebedingungen mit dem Abo-Hinweis stehen meist so weit unten, dass sie auf mittelgroßen Bildschirmen erst sichtbar werden, wenn der Benutzer das Bild herunterscrollt. Nur dort finden sich in der Regel auch Links zu den ausführlicheren „Allgemeinen Geschäftsbedingungen“.

Manche der Anbieter wollen sogar das 14-tägige Widerrufsrecht aushebeln: Dieses erlösche „vorzeitig“, sobald der Kunde den Dienst nutze, steht in den Geschäftsbedingungen – obwohl an anderer Stelle von einer zweiwöchigen Testphase die Rede ist. Da „eine ordnungsgemäße Widerrufsbelehrung fehlt“, sei das Abo anfechtbar, sagt Ronny Jahn, Jurist bei der Verbraucherzentrale Berlin. Die Verträge sollten sofort nach Erkennen des Irrtums „per Einschreiben mit Rückschein widerrufen“ werden. Man solle sich auch nicht einschüchtern lassen, wenn der Anbieter mit Inkassofirmen droht. Einen Seitenbetreiber hat die Verbraucherzentrale gerade abgemahnt; die Reaktion steht noch aus.

www.dialerschutz.de

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