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Stefan Raab in New York: "TV total" am Times Square

Stefan Raab in den USA. Erst sendet er seine Late-Night-Show eine Woche lang aus New York, dann moderiert er den Superbowl für Sat1.

Stefan Raab auf Klassenfahrt: Ab Montag sendet der Entertainer „TV total“ live aus New York. Angekündigt hatte er das seit Tagen, mit Sinatra-Posaunensolo und der Freiheitsstatue im Logo der Sendung. In seiner letzten regulären Show vor der Reise hatte er New York als „das Köln Amerikas“ gelobt. Als die Sendung lief, saß er schon im Flieger.

Erste Station im Big Apple: das deutsche Generalkonsulat. Ein Empfang für das 45-köpfige Brainpool-Team, ganz oben im Panoramarestaurant mit einem traumhaften Blick über die nächtliche Skyline. Der Vizekonsul erinnert an deutsch-amerikanische Höhepunkte in der Geschichte von „TV total“, wo Raab einst Paris Hilton mit Lukas Podolski verkuppeln wollte. „Intellektuell liegen die ja auf einer Ebene“, höhnt Raab. Gescheitert sei die Aktion letztlich am Namen, denn die blonde Hotelerbin wollte nicht „Paris Podolski“ heißen. Besser lief es da mit Kevin Costner, Ben Stiller und Rihanna... Alles Studiogäste aus den letzten Jahren.

Klarer Fall: Amerika musste kommen, und New York ist wie gemacht für den erfolgreichsten deutschen Late-Night-Talker, schließlich sind in der Hudson-Metropole auch Jon Stewart, Steven Colbert und Altmeister David Letterman tätig. Raab selbst bevorzugt eher Jay Leno und Jimmy Fallon – da steht wohl noch eine Klassenfahrt an die Westküste an. Oder auch nicht, denn Raab hat es gar nicht so mit den Vorbildern aus Amerika. „Die kochen auch nur mit Wasser“, sagt er lässig. Er macht es sich ein wenig leicht. Von der politischen Satire einer „Daily Show“ ist Raab meilenweit entfernt, und auch mit dem Stand-up eines David Letterman kann er nicht mithalten.

Spaß hat Raab trotzdem, und das zählt – in Köln oder New York. Für ihn ist es nicht der erste Ausflug. „TV total“ war immer wieder im Ausland. Nach Stockholm, Istanbul und Oslo geht es jetzt in den Big Apple, und zwar aus gutem Grund: Am nächsten Sonntag tragen die Denver Broncos und die Seattle Seahawks in den benachbarten Meadowlands von New Jersey den Superbowl aus, das Endspiel um die amerikanische Football-Meisterschaft und das größte einzelne Sportereignis der Welt. Raab moderiert die deutsche Ausstrahlung auf Sat 1 – ob er das kann? Am Donnerstag kündigte er das Spiel noch als „Superbowl-Finale“ an. Klarer Fehlstart! Jetzt wird er ein paar Tage lang „vor Ort die Stimmung abchecken“, bis zum Kick-off muss die Terminologie dann sitzen.

Vier Sendungen wird es aus New York geben, übertragen direkt vom Times Square. Für eingefleischte Fans, und für das Team, ist dabei einiges ungewöhnlich: Zum einen strahlt man live aus, was sich wegen der Zeitverschiebung anbietet. Zum anderen sitzt Raab in einem Studio vor nur 15 Zuschauern. Mehr passen nicht rein. Normalerweise sendet hier die Agentur Thomson Reuters Politik- und Wirtschaftsschnipsel für das Internet.

In den nächsten Tagen soll sich hier Spannenderes abspielen: Stefan Raab legt sein klassisches Sendeformat ab – schließlich ist man weit weg von daheim, und da gibt es für den Star ganz neue Möglichkeiten. „Hier in New York kann ich noch selbst auf der Straße drehen, ohne dass ich gleich erkannt werde.“ Er freut sich diebisch, auch wenn die geplante Kutschfahrt durch den Central Park dem außergewöhnlich harten New Yorker Winter zum Opfer fiel. Zur Freiheitsstatue hat er es aber geschafft, mit Boot und Fremdenführer. Und eine Rikschatour gab’s auch.

Mit Prominenz ist in den nächsten Tagen auch zu rechnen. Aus dem Konsulat verabschiedete sich Raab frühzeitig, um sich in Brooklyn mit Dirk Nowitzki zu treffen. Unter den Studiogästen sind der Schauspieler Will Ferrell und Basketballwunderkind Titus Ashby. Der Dreijährige macht in den USA mit Trickshots Furore und hat im TV-Duell schon Adam Sandler und Bradley Cooper geschlagen. Ein bisschen Routine gibt’s trotzdem: Die Heavytones, die Raab’sche Hausband, ist mitgeflogen. Aus Kostengründen, scherzt Raab, müssen die Musiker allerdings „irgendwo in der Bronx schlafen“.

In Wahrheit hat das ganze Brainpool-Team die Zelte am Times Square aufgeschlagen. Wenn man irgendwo live auf Sendung gehen will, dann hier, vor einer Kulisse aus Millionen bunten Lichtern. Für Raab hat sich der Ausflug über den Atlantik schon vor der ersten Sendung gelohnt. „Es gab Häppchen und Getränke aus Steuerzahlerkosten“, freut er sich über den Empfang im Konsulat. „Bei den Privaten hat man das ja nicht so oft.“

„TV total live aus New York“, Pro7, Montag 23 Uhr 10

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