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Medien: Strahlender Schröder, stotternder Stoiber

ARD-Chefredakteure streiten über zwei Dokumentationen zum Kanzler und seinem Herausforderer

„Modernes Fernsehen“ wollten sie machben, sagte WDR-Chefredakteur Jörg Schönenborn. Und so hat die ARD in diesem Jahr nicht, wie sonst immer, klassische Wahlkampfreportagen von Kanzler und Herausforderer gedreht. Sie hat statt dessen Filmemacher engagiert, sagt Schönenborn, „mit einer eigenen Handschrift“. Was dabei rausgekommen ist, hat die ARD-Chefredakteure in ihrer täglichen Schaltkonferenz in dieser Woche gleich zwei Mal beschäftigt. Schönenborn spricht von „sehr fruchtbaren Diskussionen“, andere sprechen von Streit. Was war passiert?

Das Stoiber-Porträt (produziert von SFB und ausgestrahlt am vergangenen Montag) war kritischer geraten als das des Kanzlers (WDR, Sendetermin vergangenen Mittwoch). Der Vorwurf: Ungleichbehandlung – ein Begriff, den so mancher ARD-Verantwortliche in seiner Differenziertheit kennen gelernt hat: Bei den Verhandlungen zum TV-Duell haben sie zum Beispiel stundenlang darüber diskutiert, wie die Dekoration aussehen müsste, die keinen der beiden in ein schlechteres Licht rückt.

Der ARD-Chefredakteur von der Tann will sich dazu nicht äußern. Auch die Betroffenen, Stoibers Leute, nicht: Es gebe wichtigere Themen. Die Aufregung würde sich wohl nicht lohnen: Das Stoiber-Porträt hatte nur zwei Millionen Zuschauer. nol

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