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Kommt das Discovery-Logo bald dazu? Die Sendezentrale von ProSiebenSat.1 nahe München.

© dpa

Streaming-Plattform von ProSiebenSat1 und Discovery: Deutscher Champion gegen Netflix

ProSiebenSat.1 und Discovery verbünden sich gegen Netflix. RTL signalisiert Interesse an Mitwirkung bei Plattform

Der Fernsehkonzern ProSiebenSat1 baut gemeinsam mit dem US-Medienkonzern Discovery eine Streamingplattform für deutsche Kunden auf und will damit Konkurrenten wie Netflix Paroli bieten. Die Plattform soll Anfang 2019 starten und bis 2021 zehn Millionen Nutzer gewinnen. Der neue ProSiebenSat1-Chef Max Conze sagte am Montag: „Ich lade hiermit RTL, ARD und ZDF ein, mit uns gemeinsam einen deutschen Champion zu schaffen.“ Conzes Idee ist quasi eine Weiterführung der Pläne für Onlinevideotheken, die ARD und ZDF mit „Germany’s Gold“ und die Privatsender mit „Amazonas“ vor gut fünf Jahren betrieben und nach dem Widerstand des Bundeskartellamtes aufgegeben hatten. Aber jetzt haben sich die Zeiten geändert. Es müssen Gegengewichte zu Netflix und Amazon geschaffen werden. Netflix will allein in diesem Jahr acht Milliarden Dollar weltweit für Produktionen ausgeben, Amazon rund 4,5 Milliarden.

RTL offen für Partnerschaften

RTL-Chef Bert Habert sagte der „FAZ“: „Wir sind für Partnerschaften in einzelnen Bereichen sehr offen.“ Mit Google, Facebook und Netflix als Konkurrenten sollten sich die Sender gemeinsam Optionen erarbeiten. Der ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm hatte bereits für eine deutsche oder europäische Internetallianz von öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern geworben.

ProSiebenSat1 und Discovery wollen ihre Internet- und Video-on-DemandDienste Maxdome, 7TV und Eurosport Player in ihre Plattform integrieren. Neben einem werbefinanzierten Angebot werde es auch werbefreie Kaufangebote mit Sportübertragungen und Filmen geben. ProSiebenSat1-Vorstandsmitglied Conrad Albert hatte Wilhelms Vorstoß vor Kurzem ausdrücklich begrüßt: „Wir brauchen deutsche und europäische Alternativen zu Netflix, Amazon Prime oder YouTube. Wir müssen mehr gemeinsam Hand in Hand machen, gerade auf der Inhaltsebene.“ Joachim Huber

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