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Google Street View war von Anfang an eines der umstrittensten Projekte des Weltkonzerns.

© AFP

Street View: Google in Frankreich zu 100.000 Euro Strafe verurteilt

Die französische Datenschutzkommission CNIL wirft dem Internetkonzern Google vor, während der Street-View-Tour durch das Land nicht nur Straßenzüge fotografiert, sondern auch persönliche Daten aus WLAN-Netzen gesammelt zu haben.

Die höchste Strafe ihrer bisherigen Geschichte hat die französische Datenschutzkommission CNIL gegen die Betreiber der Suchmaschine Google verhängt. Google muss nach Angaben der Commission nationale de l'informatique et des libertés (CNIL) 100 000 Euro Strafe zahlen, weil seine Street-View-Wagen auch private Daten aus WLAN-Netzen gespeichert haben, darunter auch E-Mails und Passwörter. Der Internetriese fing der Datenschutzbehörde zufolge damit private Daten ein, die normalerweise durch ärztliche Schweigepflicht, das Bankengeheimnis oder das Pressegeheimnis geschützt sind. Die Street-View-Wagen fahren mit speziellen Kameras durch die Straßen, um Fotos für Googles Straßenkarten zu schießen.

Auch in Deutschland hatte der Konzern bei den Fotoaufnahmen für Street View Daten von unverschlüsselten WLAN-Netzen gespeichert und dies als Versehen bezeichnet. Google hatte sich Mitte 2010 entschuldigt und erklärt, die gesammelten Daten nach Absprache mit den entsprechenden staatlichen Stellen vernichtet zu haben. Google erklärte nun erneut, es tue dem Unternehmen „sehr leid, dass wir versehentlich Daten gesammelt haben“.

Die Datenschützer lobten Googles Selbstverpflichtung, keine entsprechenden Daten mehr zu sammeln. Zugleich kritisierten sie aber die Weigerung, auf die Nutzung der Daten für die Identifizierung privater WLAN-Knotenpunkte zu verzichten.

Mit dem Internetdienst Google Street View, der in Deutschland seit November in Betrieb ist, kann man aus Fußgängersicht die Panoramaansichten von Straßenzügen, Plätzen und Sehenswürdigkeiten betrachten. (dpa/AFP)

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