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Studie: Journalisten unter Druck

Warum der Spagat zwischen redaktioneller Freiheit und wirtschaftlichem Druck immer schwieriger wird.

Der Spagat zwischen redaktioneller Freiheit und wirtschaftlichem Druck wird für Journalisten zunehmend schwieriger. Das ergab eine Erhebung des in München ansässigen Online-Meinungsforschungsinstituts Marketagent.com, das im September und Oktober 2010 rund 2200 deutschsprachige Journalisten in Deutschland, Österreich, Schweiz und in Slowenien zur Situation des Berufsstandes befragte. Mehr als 60 Prozent der Befragten arbeiten in ihrem Beruf unter – teils erheblichem – ökonomischen Druck. In mehr als acht von zehn Fällen hat sich dieser in den letzten Jahren verschärft (84,3 Prozent). Am meisten davon betroffen ist der Online-Journalismus, „sehr“ und „eher stark“ unter wirtschaftlichem Druck sagen 69,1 Prozent der Befragten. Zwischen angestellten Journalisten (61,1Prozent) und freien Mitarbeitern (58,8 Prozent) zeigen sich kaum noch Unterschiede.

In Deutschland fühlen sich fast zwei Drittel der im Journalismus Tätigen unter Druck gesetzt (64,1 Prozent). Dafür verantwortlich seien vor allem Anzeigenkunden (41,6 Prozent), aber auch von interner Stelle werde Druck ausgeübt. Knapp zwei Drittel aller betroffenen Journalisten klagen in diesem Zusammenhang über hohen Zeitdruck und Einbußen bei der Recherchezeit (63,9 Prozent). 28,6 Prozent der Betroffenen aus allen Ländern berichten, dass der wirtschaftliche Druck direkt auf ihre journalistische Berichterstattung Einfluss hat, bei 42,5 Prozent in starkem bis sehr starkem Ausmaß – in Deutschland sagen dies 44,4 Prozent. dpa

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