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Der US-amerikanische Journalist James Foley ist seit mehr als einem Jahr in Syrien verschwunden.

© AFP

Syrien ist für Reporter das gefährlichste Land: Zahl entführter Journalisten verdoppelt

87 Reporter sind in diesem Jahr entführt worden, doppelt so viele wie im Vorjahr. Gefährlichstes Land für Medienvertreter bleibt Syrien. Doch auch in der Türkei ist die Arbeit für Journalisten nicht ungefährlich.

Die Zahl der weltweit entführten Journalisten hat sich in diesem Jahr mehr als verdoppelt. 2013 wurden 87 Medienvertreter verschleppt, 49 mehr als 2012, wie aus der am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Jahresbilanz von Reporter ohne Grenzen hervorgeht. Allein im Bürgerkriegsland Syrien wurden 49 Journalisten entführt, darunter der US-amerikanische Journalist James Foley, der am 22. November bei seinen Recherchen im Südwesten des Landes verschwunden ist.

Zahl der Morde ist gesunken

Leicht gesunken ist dagegen die Zahl der getöteten Medienvertreter. 71 Journalisten sowie 39 Blogger und Bürgerjournalisten sind 2013 bei ihrer Arbeit getötet worden. 2012 waren es noch 88 Medienvertreter sowie 39 Bloggern und Bürgerjournalisten, die bei ihrer Arbeit umgebracht worden waren. Im vergangenen Jahr hatte die Organisation so viele Journalistenmorde gezählt, wie noch nie zuvor seit Veröffentlichung der ersten Jahresbilanz 1995. Grund für diese Negativentwicklung war der weiter anhaltenden Syrienkonflikt.

Syrien ist das gefährlichste Land für Reporter

Auch 2013 ist Syrien demnach das gefährlichste Land für Medienschaffende gewesen. Allein in dem Bürgerkriegsland starben den Angaben zufolge zehn professionelle Berichterstatter und 35 Bürgerjournalisten. Zu den fünf gefährlichsten Ländern gehörten außerdem Indien, die Philippinen, Somalia und Pakistan. Indien erlebe derzeit "eine nie dagewesene Welle der Gewalt gegen Journalisten", teilte Reporter ohne Grenzen mit. Acht Reporter und ein Medienmitarbeiter wurden 2013 getötet.

In der Türkei sind die meisten Journalisten inhaftiert

Auch in der Türkei sind die Arbeitsbedingungen für Reporter schwierig. 40 Journalisten leben dort in Haft, so viele, wie in keinem anderen Land, teilte das Committee to Protect Journalists am Mittwoch mit. Weltweit leben 211 Medienvertreter hinter Gittern. sal/epd

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