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Syrienkonflikt: Assad-Sympathisanten hacken Reuters-Blog

Auf der Website des Nachrichtenagentur Reuters sind von Hackern falsche Berichte zu Syrien veröffentlicht worden. Es ist nicht das erste Mal, dass der Konflikt in den Cyberspace überschwappt.

Offenbar steckte die Propagandaabteilung des syrischen Assad-Regimes hinter einem Hackerangriff auf die Bloggerplattform der Nachrichtenagentur Reuters mit Sitz in London. Die Agentur bestätigte am Wochenende, dass auf ihrer Website unter dem Namen von Reuters-Journalisten falsche Artikel erschienen, namentlich ein angebliches Interview mit dem Führer der „Freien Syrischen Armee“, Riad al-Assad, in dem dieser den Rebellen-Rückzug aus der umkämpften Provinzhauptstadt Aleppo ankündigt.

Laut einer Reuters-Meldung dementierte die „Freie Syrische Armee“, dass es ein solches Interview gegeben habe. Während die Nachrichtenagentur selbst schreibt, sie habe keine „unmittelbare Information, wer hinter dem Hackangriff stand“, zitiert sie die „Freie Syrische Armee“: „Der Bericht war vom Regime gefälscht, es scheint, die Nachrichtenagentur wurde Opfer eines Hackangriffs“.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Syrienkonflikt in den Cyberspace überschwappt. Bereits im März hatten Hacker die englische Facebook-Seite des saudi-arabischen TV-Senders Al Arabiya gehackt, Falschnachrichten gepostet und dem Sender „zionistische Propaganda“ vorgeworfen. Verantwortlich erklärte sich eine „Syrische Elektronische Armee“ (SEA), die immer wieder in Erscheinung tritt. „Wir waren und sind Ziele von Cyber-Angriffen von Regierungen und finanziell-technisch gut ausgerüsteten Institutionen“, sagte ein Al-Arabiya-Sprecher. Die kanadisch-amerikanische Open Net Initiative (ONI) legte eine Dokumentation der SEA-Aktivitäten vor und bezeichnet sie als „offene und organisierte Pro-Regierung-Computer-Angriffsgruppe, die aktiv die politische Opposition und westliche Websites attackiert“. Präsident Assad habe diese selbst am 20. Juli in einer TV-Ansprache gelobt und als „wirkliche Armee in der virtuellen Realität“ bezeichnet. Matthias Thibaut

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