zum Hauptinhalt
Markus Lanz beruhigt Schauspielerin Katrin Sass, die schimpft auf Dschungelcamper Peer Kusmagk (re.).

© Tsp

Talkshow-Ausraster: Dschungelcamp-Pöbelei bei "Markus Lanz"

Vergesst "Roche & Böhmermann": Die jüngste Ausgabe von "Markus Lanz" mit Katrin Sass zum Thema "Dschungelcamp - Trash oder Kultur" war mindestens genauso überraschend, beispiellos und kontrovers. Und ließ Dschungelcamp-Veteran Peer Kusmagk zittern.

Es ist ja wirklich mal lustig, wenn die Leute in einer Talkshow sagen, was sie denken. So wie Schauspielerin Katrin Sass am späten Dienstagabend als Gast im ZDF bei "Markus Lanz". Das Thema: "Dschungelcamp". Die jüngste Staffel ist gerade zuende gegangen. Die Lanz-Runde debattierte über Sinn und Unsinn des RTL-Quotenhits, der gerade für den Grimme-Preis nominiert wurde. Ist das hirnrissiger, übler Trash oder schon Kulturgut?

Der große Gewinner von 2011, Peer Kusmagk, 37, erzählt vom Reiz, 16 Tage im australischen Dschungel zu sein, Ekel-Prüfungen zu bestehen und hinterher als Sieger heraus zu gehen. Sass unterbricht ihn. "Was soll denn dieser Unsinn? Nein, ich geh' in den Dschungel, um die 50 000 Euro mitzunehmen.! Dieses stetige Umhergeeiere. Die sagen alle: Naja, eine gewisse Kunst hat das auch - Ein Unfug ist das! Dann geh' doch nach Hause"

Kusmagk guckt entgeistert. Das Gute: Katrin Sass beruhigt sich gar nicht mehr. Kusmagk rutscht sichtlich erschrocken immer tiefer in den Sessel, blickt hilfesuchend zum Moderator, der wiederum Sass an den Arm greift: "Beruhigen Sie sich, denken Sie an Ihr Herz!" Von wegen. Jetzt legt die 56-jährige Schauspielerin erst richtig los. "Es ist unglaublich zu sagen, ich fresse Schwänze, aber erhobenen Hauptes." Sass schimpft immer weiter. Lanz versucht zu unterbrechen. Kusmagk stammelt nur: "Das ist respektlos. Das findest du in Ordnung? Ich zittere am ganzen Leib."

Rettung naht in Karl Dall, einem weiteren Gast. Den hält es nicht mehr auf seinem Stuhl. Der Komiker nimmt die Hand von Katrin Sass, fragt in das Publikum: "Hat jemand 'nen Blutdruckmesser dabei?" Lanz schafft es, wieder die nötige Ruhe in die Diskussionsrunde zu bringen: "Stopp bitte! Einmal ruhig", sagt er zu Sass: "Es ist ein freies Land. Jeder darf hier tun und lassen, was er will." Nach den Worten beruhigt sich die Schauspielerin mit einem deftigen Schluck Orangensaft wieder.

"Das Klischee eines Weibchens, das seine Emotionen nicht unter Kontrolle hat, eine Schande für die Emanzipation", beschwert sich ein User bei Youtube. Warum nicht, wenn dabei gutes, spontanes Fernsehen heraus kommt. Es ist viel Böses über Markus Lanz geschrieben worden, aber solange er solche brisanten Runden zusammen kriegt. Auf jeden Fall besser als "Dschungelcamp". Ansehen lohnt sich.

Zur Startseite