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Bedroht: Silke Althoff (links) kämpft für ihre Tochter. Sie möchte sie nicht ein zweites Mal verlieren.

© ARD

Update

„Tatort“-Check und Twitter-Kritik: Verrät ein DNA-Test einen Menschen?

Über zehn Millionen Zuschauer: Der "Tatort: Wiederkehr" beeindruckt. Auch die Twitterer. Die DNA-Orgie bringt zwar Verwirrung, setzt aber keine Fragezeichen an die Glaubwürdigkeit der Handlung.

Es muss nicht immer Blut und Sperma sein, wenn der "Tatort" ausgestrahlt wird. Es kann auch um das Glück und das Unglück gehen, das Familie heißt. Der "Tatort: Die Wiederkehr" hatte da sein Zentrum wie auch bei der Frage, ob die Bremer Kommissare vor zehn Jahren einen Unschuldigen des Mordes an seiner Tochter verdächtigt haben. Der Mann hatte sich in Polizeihaft erhängt. Jetzt ist die Tochter Fiona Althoff wieder da, die Familie schwankt zwischen Begeisterung und Skepsis, während Hauptkommissarin Inga Lürsen erste Zweifel an der wundersamen Wiederkehr der Tochter hegt. Sehr zu Recht, wie die Ermittlungen zeigen. Aber die Familie Althoff mit Mutter Silke an der Spitze kommt jetzt zur Ruhe, wenn auch um den Preis, dass Mutter und Kommissarin das wahre Geschehen vertuschen. Aber warum muss sich das Unglück fortsetzen, wenn die verabredete Lösung so was wie Ruhe und Frieden in die Familie bringt?

Die Twitter-Gemeinde bei #tatort war anfänglich wie immer lästerlich drauf, dann aber wurden die meisten vom Fall gepackt. Viel Respekt für Radio Bremen, dessen "Tatort" so viel Klasse gar nicht zugetraut wurde. Und nach dem Finale wurde der Krimi mit Lob überschüttet. Wenn Monster-Twitterer schreibt, er sei gar nicht zum Twittern gekommen, dann muss der "Tatort" gut gewesen sein.

Der „Tatort: Die Wiederkehr“ kreiste um die entscheidende Frage, ob die junge Frau, die behauptet, Fiona Althoff zu sein, auch wirklich Fiona Althoff ist. Dafür gibt es nur einen untrüglichen Beweis, den DNA-Test. Die DNA (Desoxyribonukleinsäure) ist so einzig, wie ein Mensch einzig ist. Vermittels der eingelagerten Erbinformation ist es sein genetischer Fingerabdruck. Der DNA-Beweis ist heute das erfolgreichste kriminalistische Instrument bei der Identifizierung von Tätern und der Zuordnung von Tatspuren.

Die ersten DNA-Analysen in der Bundesrepublik 1988 waren noch eine seltene Ausnahme. Heute gehört das Wattestäbchen, mit dem Speichelproben zur DNA-Analyse entnommen werden, zum wichtigsten Ausrüstungsgegenstand der Polizei. Längst geht es dabei nicht mehr nur um Kapitalverbrechen wie Mord oder Vergewaltigung. DNA-Proben werden bei jeder sich bietenden Gelegenheit entnommen. Entsprechend rasant wächst die zentrale DNA-Datenbank beim Bundeskriminalamt (BKA).

Geht das, können Frauen Gewaltverbrecher lieben?

Die angebliche Fiona Althoff löst sich erst spät, am Ende des „Tatorts“ von dem Mann, der sie ausnutzt, auch sexuell. Es gibt nicht wenige Beispiele für die These, dass Frauen sich auch in den übelsten Verbrecher verlieben. 24 Jahre nach dem Geiseldrama 1988 in Gladbeck heiratete beispielsweise der Geiselgangster Hans-Jürgen Rösner im Gefängnis. Seine Braut: eine kaufmännische Angestellte, Witwe, Mutter einer 17-jährigen Tochter. Sie sagt: „Trotz der schlimmen Geiselnahme fand ich Rösner irgendwie sympathisch. Er hatte eine Ausstrahlung, die mich faszinierte.“

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Nicht die einzige Frau, die sich von einem Schwerverbrecher angezogen fühlt. Der norwegische Massenmörder Anders Breivig bekommt tausende Liebesbriefe ins Gefängnis. Auch Dieter Degowski, der zweite Gladbeck-Killer, heiratete im Gefängnis Friseurin Uschi. Sie hatte sich als Prozess-Zuschauerin in ihn verliebt – nach zwei Jahren Ehe folgte die Scheidung.

Kriminalpsychologen sagen dazu, diese Frauen kämen oft selbst aus Familien, in denen sie Gewalt erlebt haben. Sie haben gelernt, dass Gewalt ein Bestandteil von Liebe ist. Die Beziehung zu den Tätern ist etwas Besonderes für sie. Diese Frauen glauben, nur sie können ihm helfen, und unterbewusst bemuttern und bemitleiden sie sich selbst im Täter. Indem sie sich um den Täter kümmern, werten sie ihr sonst schwaches Selbstwertgefühl auf. Und sie glauben: Der Täter ist nicht nur seine Tat.

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Geiseln hatten mehr Angst vor der Polizei als vor den Geiselgangstern

Das alles erinnert auch an das Stockholm-Syndrom. Geht auf das Geiseldrama am Norrmalmstorg vom 23. bis 28. August 1973 in Schweden zurück. Damals wurde Kreditbanken, eine Bank am Norrmalmstorg, im Zentrum der schwedischen Hauptstadt Stockholm, überfallen. Vier der Angestellten wurden als Geiseln genommen. Es folgten mehr als fünf Tage, in denen die Medien erstmals auch die Angst der Geiseln bei einer Geiselnahme illustrierten. Dabei zeigte sich, dass die Geiseln eine größere Angst gegenüber der Polizei als gegenüber ihren Geiselnehmern entwickelten.

Trotz ihrer Angst empfanden die Geiseln auch nach Beendigung der Geiselnahme keinen Hass gegenüber den Geiselnehmern. Sie waren ihnen sogar dafür dankbar, freigelassen worden zu sein. Zudem baten die Geiseln um Gnade für die Täter und besuchten sie im Gefängnis.

Sabine Postel und ihr Schauspielerkollege Oliver Mommsen haben es mit ihrem „Tatort“ aus Bremen jedenfalls geschafft: 10,61Millionen Zuschauer verfolgten den ARD-Krimi mit dem Titel „Wiederkehr“. Der Marktanteil betrug 28,9 Prozent. Damit lag dieser „Tatort“ weit vor der übrigen Fernsehkonkurrenz.

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