zum Hauptinhalt

Technik-Messe: 20.000 Neuheiten: Die Höhepunkte der CES

Gestengesteuerte Fernseher in 3-D, Soziale Netzwerke für Spielkonsolen, millimeterdünne Notebooks – wir stellen die Höhepunkte der Consumer Electronics Show in Las Vegas vor.

Insgesamt 20.000 Produktneuheiten haben die 3.100 Ausstellerfirmen in die Wüstenstadt Las Vegas zur Consumer Electronics Show 2012, die am heutigen Freitag zu Ende geht, transportiert. Bei vielen Neuerungen handelt es sich um Weiterentwicklungen, es gibt aber auch beachtlich viele Geräte, die man in der Form zuvor noch nicht gesehen hat. Einige von ihnen haben das Zeug, den Markt für Consumer Electronics in diesem Jahr nachhaltig zu prägen.

Der taiwanesische Hardwarehersteller Asus ist für eine Überraschung gut. Das Unternehmen hatte mit seinen Eee-PCs die Produktgruppe der Netbooks erfunden. In Las Vegas stellte Asus mit dem Padfone ein ebenfalls ungewöhnliches Gerät vor – eine Kombination aus Smartphone und Tablet-PC. Als Handy hat es die Größe eines gewöhnlichen Smartphones, das sich in die Rückseite eines Tablet-Bildschirms schieben lässt, so dass es sich bei dem Padfone nun um ein Tablet handelt. Mit einem großen Vorteil, weil man nur eine Sim-Karte mit Datentarif benötigt. Betrieben wird das Duo mit der jüngsten Android-Version Ice Cream Sandwich. Beim Einstecken des Smartphone-Teils schaltet das Padfone automatisch auf die Tablet-Auflösung um. Details wie Chipsatz oder Display-Auflösung gab es noch nicht. Konkreter sind die Angaben zum Eee Pad Transformer Prime TF7000T, dem Tablet-Flaggschiff von Asus. Mit einer Bildschirmauflösung von 1920 Mal 1080 Pixeln ist die Wiedergabe von Full-HD-Videos möglich. Das Gehäuse des TF700T ist komplett aus Aluminium, die Frontkamera wurde auf Full-HD-taugliche zwei Megapixel verbessert. Das neue Asus-Tablet soll zum Ende des zweiten Quartals auf den Markt kommen.

Der im Dauerclinch mit Apple befindliche Elektronikhersteller Samsung beansprucht für sich erneut den Titel als Hersteller des dünnsten 13-Zoll-Notebooks. Das Series-9-Notebook ist nur noch 12,9 Millimeter dick. Der flache Mobilrechner wiegt nun noch 1,2 Kilogramm – zehn Prozent weniger als der Vorgänger. Durch einen schmaleren Rand am lichtstarken LED-Display hat Samsung die Gesamtgröße des Gehäuses weiter reduziert. Die Auswahl an Kabel-Anschlüssen ist bei dieser Bauform verständlicherweise begrenzt. Neben Mini-HDMI, USB 2.0 und 3.0 lässt sich über einen Adapter noch ein Netzwerkkabel anschließen. Der Akku hält laut Samsung über sechs Stunden durch. Der neue Series-9-Flachmann kommt vermutlich im April oder Mai auf den Markt, der Preis dürfte bei 1400 Euro liegen und damit auf dem Niveau eines MacBook Air von Apple.

Flach, leicht, lange Laufzeit, schneller Start, bezahlbarer Preis, das sind die wichtigsten Eigenschaften der von Intel konzipierten Geräteklasse der Ultrabooks, von denen in Las Vegas gleich mehrere Dutzend zu sehen waren. Das Lenovo IdeaPad Yoga mit seinem 13-Zoll-Bildschirm gibt sich jedoch nicht damit zufrieden, diese Spezifikationen zu erfüllen. Dank eines besonderen Scharniersystems und der Touchfähigkeit des HD-Displays ist dieses IdeaPad sowohl Ultrabook als auch Tablet. Dazu wird das Display einmal komplett um 360 Grad auf die Rückseite gedreht. Wird das Ultrabook zum Lesen genutzt, lässt es sich wie ein Zelt aufstellen. So kann bequem zwischen dem Erstellen und dem Konsumieren digitaler Inhalte gewechselt werden. Das IdeaPad Yoga wiegt 1,47 Kilogramm, ist 16,9 Millimeter dick und soll acht Stunden im Akkubetrieb durchhalten. Preis und Verfügbarkeit stehen noch nicht fest, da es jedoch mit Windows 8 als Betriebssystem auf den Markt kommen soll, dürfte es bis zur Auslieferung noch etwas dauern.

Ein Blick in die Zukunft: Playstation Vita und die neusten Tablet-PCs

Sony hat einen großen Teil seines CES-Standes der neuen portablen Spielekonsole Playstation Vita gewidmet. In Japan ist die Konsole sehr erfolgreich, in den USA und Deutschland kommt der Nachfolger der im Vergleich zu Nintendo DS nicht so erfolgreichen Konsole Playstation Portable am 22. Februar in den Handel. Das Vita-Gerät ist vollgepackt mit leistungsfähiger Spielehardware. Auffälligstes Merkmal ist das sehr große und detailreiche Touchdisplay für echtes HD-Feeling. Die Auflösung von 960 Mal 544 Pixeln ist erheblich höher als beim Nintendo 3DS mit 800 X 240 Pixeln. Nicht ohne Weiteres sichtbar, aber für neue Spielkonzepte umso bedeutsamer ist das große Touchpad auf der Unterseite der Konsole. Ein ganz wichtiges Thema für die Vita, die es in einer Variante mit Wireless Lan (250 Euro) und einer mit UMTS (300 Euro) gibt, sind die sozialen Netzwerke. Mit Funktionen wie „Near“ sieht man jederzeit, welche Freunde sich in der Nähe befinden.

Wer sagt, dass eine Computermaus eine geschwungene Form haben muss? Das Unternehmen Logitech stellte eine funkbetriebene Computermaus mit Ecken und Kanten vor. Die Logitech Cube genannte Maus ist so groß wie eine Streichholzschachtel, dabei etwas schmaler. Trotz der geringen Größe lässt sie sich erstaunlich gut zwischen Daumen und Mittelfinger fassen. Die Oberseite ist einerseits eine Maustaste, zugleich wird sie als Mausrad-Ersatz genutzt. Die berührungsempfindliche Oberfläche erlaubt ein ähnlich sanftes Scrollen wie mit einem Smartphone-Display. Wird die Cube-Maus von der Unterlage genommen, eignet sie sich zudem zum Weiterschalten bei einer Präsentation (Preis: rund 70 Euro).

Die Funktionsvielfalt der Tablet-PCs wird eigentlich nur durch den immerwährenden Mangel an Speicherplatz begrenzt. Kingston bietet mit Wi-Drive eine drahtlose Speichererweiterung an, die das Problem beseitigt. Bis zu drei iPod Touch, iPhones oder iPads können zeitgleich über die WiFi-Funktion auf den batteriebetriebenen Zusatzspeicher zugreifen. Auf der CES zeigte das Unternehmen die neue 64 Gigabyte große Wi-Drive-Variante. Der Zusatzspeicher kann dazu genutzt werden, Daten für mehrere Anwender bereitzustellen. Vor allem aber bietet er genügend Platz, um auch unterwegs auf eine größere Auswahl von Filmen zugreifen zu können. Der Akku des smartphonegroßen Geräts hält bei durchgehender Nutzung bis zu fünf Stunden durch.

Darüber wird auf jeder Unterhaltungselektronik-Messe viel spekuliert, manches angedeutet, manches gezeigt. Zurzeit ist viel vom Ende der Fernbedienung die Rede, mittels Gesten- oder Stimmensteuerung, ähnlich wie Tom Cruise 2002 in Steven Spielbergs Spielfilm „Minority Report“ Technik durch reine Gesten steuerte. Apples verstorbener Chef Steve Jobs hatte seinem Biografen Walter Isaacson verraten, dass er zuletzt an einem Apple-Fernseher mit Gesten- und Sprachsteuerung arbeitete, seit Monaten ist die Branche deshalb ganz aufgeregt. Samsung präsentierte bei der CES zumindest schon mal das neue TV-Gerät Smart TV ES8090, das sich komplett über Bewegungen und Worte steuern lassen soll.

Die Einführung in Deutschland ist für Frühjahr 2012 geplant. Ansonsten gilt: Fernseher werden noch schärfer, noch größer, noch dünner wie zum Beispiel der „84-inch 3D ultra definition TV screen“ von LG mit einer Bildschirm–Diagonale von 2,13 Meter.

Zur Startseite