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Pimp my PC: Gigabyte Ex 58-UD5

Highlights: Software zum Tunen, Energie sparen und Systemsicherung liegt bei. Doppeltes Bios als Absturzsicherung. Zwei Kupferschichten zur besseren Wärmeabführung. Zehn externe Sata-Schnittstellen. 7.1 Hochaugelöster Sound (HD-Audio) in Dolby Home-Theater-Qualität. Paralleler Betrieb von zwei- oder auch drei Grafikkarten möglich (sly). Neustart-Knopf und digitale Anzeigen zur CPU-Auslastung und Komponenten-Anschluss auf dem Board.

Das Mainboard ist - vereinfacht gesagt - wie eine Stadt: Ein Netz von Straßen, Leitungen Versorgungswegen, über die Daten ihren Weg finden: vom Prozessor zu Arbeitsspeicher und Festplatte (Speicherung), zur Grafikkarte, wo sie in Bilder umgewandelt werden, zur Soundkarte, wo sie Töne werden und zurück. An jeder dieser Schnittstellen steckt ein kleiner "Rechner" (Chip).

Beim Tunen muss man die Landstraßen auf dem Board zu Autobahnen ausbauen, denn - um im Bild zu bleiben - einen getunten Porsche (der beschleunigte i7-Prozessor) kann man nur dort ausfahren.

Wie stark die Komponenten unter Strom stehen, lässt sich mit etwas Übung direkt vom Board ablesen: LEDs zeigen die Leistung, die Stärke der Spannung und die Temperatur des Prozessors sowie der Chipsätze an. Und es gibt eine kleine digitale Anzeige mit zwei Ziffern, die Fehlercodes anzeigen, wenn das Board nicht mehr hochfahren will. Es gibt außerdem Schalter zum Starten des Rechners und zur Wiederherstellung der Grundeinstellungen im Falle grober Tuning-Fehler (CMOS-Clear). Und einen Neustart-Knopf (Reset), wenn sich der Rechner aufgehängt hat. Das erleichtert das Tunen erheblich.

Weil alle Verbindungen unter Strom, und die Spannung die Währung ist, in der Daten ausgetauscht werden, muss man diese erhöhen. Doch Vorsicht: Einige Schnittstellen (PCI-Express-Anschluss) muss man davon ausnehmen, damit das System stabil bleibt. Diese Einstellungen erfolgen im "Betriebssystem" des Mainboards. Das heißt "Bios".

Als wir unseren Testrechner montiert hatten, mussten wir das Bios erst einmal auf den neusten Stand (Version F7) bringen, "Flashen" nennt man das. Vor dieser Operation ließ sich das Betriebssystems (XP) nicht installieren. Das lag vermutlich an der neuen Technik (X58-Chip) und dem in die Jahre gekommenen Betriebssystem.

Zum Flashen drückt man beim Start des Rechners die Taste "Ende" und das Bios öffnet ein kleines Programm, dem man den Befehl zum Löschen des alten Bios und aufspielen der neuen Version vom Diskettenlaufwerk. Das neue Bios gibt es auf der Website von Gigabyte. Wer das Bios fürchtet und Windows bereits installiert hat, kann auch dort eine Flashsoftware starten, die auf der CD des Gigybyte-Boards zu finden ist: @Bios heißt das Programm. Höchste Vorsicht ist während des Bios-Flashens geboten. Geht trotzdem etwas schief, hat Gigabyte vorgesorgt. Die Sicherheitsvorrichtung "Dualbios" startet dann ein zweites Bios automatisch - und rettet das Board.

Diese Beispiele zeigen: Neue Mainboards und ihre Bios' sind wahre Wunderwerke. So gut wie jede Einstellung kann man verändern: Wie schnell die Lüfter sich drehen, wie hoch die Spannung der Komponenten ist, man kann Festplatten zu Verbünden paaren und beschleunigen (RaidO) oder verbinden zu getreuen Sicherheitskopien gespiegelt (Raid1) und natürlich die Reihenfolge der Laufwerke festlegen (CD, Diskette, Festplatte), in der nach Betriebs- oder Startsystemen gesucht wird.

Nützliche Werkzeuge gibt es obendrauf: Zum Tunen des Rechners insgesamt (CIA2, Performance Enhance), von einzelnen Komponenten - etwa der CPU und ihrer Stromversorgung (CPU Clock Drive; Voltage und QPI Link Speed) -, zur Einstellung des Arbeitsspeichers (CLS; Dram-Voltage). Man kann mit einem Klick eine sehr sichere Gesamteinstellung aller Komponenten ("Load Fail-Safe Defaults") wählen oder eine im Tempo optimierte Gesamteinstellung ("Load Optimized Default"). Nur eine sehr nützliche Speicherung eines übertakteten Profils fehlt, wie es die Konkurrenz von Asus hat.

Dafür kommt das Board mit einer sehr nützlichen Software: Xpress Recovery2. Damit kann man nach der Installation von Betriebssystem, Virusscanner, Text- und andere gern genutzte Software das vollständige System auf einen Teil der Festplatte sichern. Fängt man sich später einen Virus ein, spielt man dieses unberührte System einfach wieder neu auf. So spart man sich die Zeit für die manuelle Installation aller Programme und Treiber. Dazu muss man am Anfang der Installation von Windows einen Teil der Startfestplatte unformatiert übrig lassen (15 Gigabyte etwa). Darauf legt das Programm die genaue Kopie des frisch installierten Systems ab, das später vom Bios aus wieder installiert werden kann. Zeitgemäß außerdem: Der "Dynamik Energy Saver". Das spart Strom, wenn das System nicht ausgelastet ist.

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