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Test: Flohmarkt gegen Ebay

"Die Ebay-Falle": Das Wirtschaftsmagazin "Wiso" zeigt die Schattenseiten des online-Auktionshauses.

„Einfach kaufen, einfach verkaufen“. das ist das Erfolgsrezept von Ebay, dem weltweit größten Online-Auktionshaus. Auch in Deutschland ist Ebay unangefochtener Marktführer: 24 Millionen Mitglieder, 8,8 Millionen Artikel im Angebot, ein Jahresumsatz von vier Milliarden Euro. Dieser Teil der Geschichte, die Michael Scheuch für das ZDF erzählt, ist bekannt. Doch es gibt noch eine andere, verborgene Seite. Sie kennt Namen wie Vorkassebetrug, Identitätsdiebstahl, Abmahnopfer, und von ihr erzählt die „Wiso“-Dokumentation „Die Ebay-Falle. Ein Auktionshaus, die Gauner und die Opfer“ im ZDF.

Es kann so bequem sein. Das dachte sich auch das Paar, das einen Verstärker bequem von zu Hause aus verkaufen wollte statt einen Vormittag auf dem Flohmarkt zu verbringen. Das selbst gemachte Foto des Gerätes genügte jedoch den eigenen Ansprüchen nicht, schnell wurde ein Profifoto gegoogelt und genauso schnell flatterte später die Abmahnung ins Haus. Per Anwalt wurde auf Unterlassung und Schadensersatz gedrängt, 400 Euro sollten die beiden fürs Foto und über 500 für den Juristen blechen. Die Unerfahrenheit der Ebay-Nutzer unter anderem mit dem Urheberrecht, so erfährt der Zuschauer, macht den Flohmarkt plötzlich gegenüber Ebay wieder interessanter.

In der Deutschlandzentrale von Ebay in Kleinmachnow bei Berlin müssen die Interessen von Käufern und Verkäufern zusammengebracht werden. Nur wenn beide Seiten zufrieden sind, läuft das Geschäft, an dem Ebay über Provisionen verdient. Das Ziel von Ebay sei es, auf der Plattform ein umfassendes Angebot mit attraktiven Preisen anzubieten und den Handelspartnern eine sichere Abwicklung zu ermöglichen. „Nur wenn der Käufer über Ebay glücklich und zufrieden ist, machen die Verkäufer ein gutes Geschäft. Und nur dann ist Ebay erfolgreich“, erklärt das Unternehmen.

Schlechte Einkaufserlebnisse sind für Ebay sogar negativer als eine schlechte Presse über die vergleichsweise wenigen Betrugsfälle. Immer mehr Ebay-Nutzer seien enttäuscht über „hohe Versandkosten, spätere Lieferungen und schlechte Qualität“, heißt es im Beitrag. Den Nachweis für diese These bleibt Autor Scheuch schuldig. Stattdessen wird eine junge Powersellerin besucht, die es mit dem Verkauf von Werkzeugen schon auf 27 000 positive Bewertungen gebracht hat. „Das Handeln auf Ebay ist für mich das Leben“, sagt Ulrike Kalb. Doch beim Thema Betrug zeigt sich, wie einfallsreich Ebay-Gauner sein können. Da werden über gefälschte Webseiten Anzahlungen für Traktoren erschlichen, und auch mit Bon-Jovi-Konzertkarten oder Notebooks lassen sich per Vorkassebetrug und mit geklauten Identitäten Geschäfte machen. Besser, man erfährt in dieser Dokumentation von den teilweise mafiösen Strukturen der Ebay-Betrüger, als dass man selbst darauf hereinfällt.

„Die Ebay-Falle“; ZDF, 19 Uhr 25

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