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Medien: „Töten auf Tschechisch“

Historische Doku erstmals im deutschen Fernsehen

Das Magazin „ZDF-History“ zeigt heute um 23 Uhr 35 erstmals im deutschen Fernsehen die Dokumentation „Töten auf Tschechisch – Die andere Seite der Vertreibung“, die nach ihrer Ausstrahlung im tschechischen Staatsfernsehen im Mai 2010 eine emotional aufgeladene Debatte ausgelöst hatte.

Im Mittelpunkt des Films von David Vondracek stehen Aufnahmen mit einer 8-Millimeter-Kamera, die zeigen, wie im Mai 1945 in Prag deutsche Zivilisten von tschechischen Milizen erschossen werden. Zwei Tage nach Kriegsende trieben tschechische Milizen deutsche Bewohner Prags mit brutaler Gewalt aus der Stadt. Es war der Beginn der Vertreibung von drei Millionen Sudetendeutschen aus ihrer Heimat. Im Prager Stadtteil Boislavka filmt der Bauingenieur Jiri Chmelniek, wie sich der Hass der jahrelang unter Hitlers Terror leidenden Tschechen in einem Massaker an der deutschen Minderheit entlädt.

Der Film setzt sich kritisch mit der eigenen Rolle auseinander, mit der Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei und mit den Verbrechen, die an Deutschen begangen wurden – ein Thema, das während des Kalten Krieges jahrzehntelang tabu war. „ZDF-History“ zeigt eine 25-minütige Zusammenfassung der Dokumentation, historisch eingeordnet von Guido Knopp.

Erzählt wird die Vorgeschichte der deutschen Besatzung und ihr Terror gegen die tschechische Bevölkerung. Es wird auch die Frage gestellt, wie die anderen europäischen Nachbarn, vor allem die Polen und Russen, heute mit der Erinnerung an die Vertreibung der Deutschen von 1945 bis 1947 umgehen. Tsp

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