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Medien: Totlachen und Totmachen

Joachim Huber hat wenig Vertrauen in die

Schade für Sat 1, den Rekord hat der Privatsender doch verpasst. Am Samstag war Premiere für die Boulevardkomödien-Reihe, und erst am Montagabend wurde das Ende vom Anfang verkündet. Da war Konkurrent Pro 7 schneller: „Hire or Fire“ war binnen 24 Stunden vom Schirm verschwunden. Der Flop gehört zum Fernsehen, keine Frage, irritierend aber ist zweierlei: Sat-1-Unterhaltungschef Matthias Alberti verkündete mit Stentorstimme, „ich bin überzeugt, dass das Konzept aufgeht“. Dann verkündete eine Sendersprecherin nonchalant: „Das Zuschauerpotenzial für diese Form der Unterhaltung ist nicht ausreichend.“ Schulterzucken, Weitermachen, irgendwann wird schon irgendetwas Erfolg haben. Ob die Unterhaltungschefs mehr vom Fernsehgeschäft verstehen als der Pförtner in der Loge? Zweitens ist der Zuschauer die erste und die letzte Instanz. Mit seinem Daumen auf der Fernbedienung entscheidet er über Wohl und Wehe von Sendungen. In einem Nachfragemedium ist das nur gerecht. König Zuschauer? Bei Pro 7 grübeln sie heftig. „Stromberg“, der Büro-Wahnsinn mit Christoph Maria Herbst, hat zwei Staffeln hinter sich, die dritte steht in Frage. Ein schlauer Unterhaltungschef könnte jetzt sagen, gut, „Stromberg“ hat nicht die gigantischste aller Quoten, er hat aber schlaue Zuschauer. „Stromberg“ baut an einem Pro-7-Image mit, das fern ist vom Totmachen und vom Totlachen. Wahrscheinlich, hoffentlich kommt es mit „Stromberg“ so, wie es mit „Mein neuer Freund“ kam. Pro 7 setzte die Christian-Ulmen-Comedy sofort wieder ab. Proteststurm im Internet, wie er gerade bei „Stromberg“ anschwillt. Christian Ulmen wurde von Harald Schmidt eingeladen. Schmidt segnete Ulmen ein, sein „Neuer Freund“ kehrte ins Programm von Pro 7 zurück. So wird es auch bei „Stromberg“ laufen. Denn Harald Schmidt weiß, was gutes Unterhaltungsfernsehen ist. Er ist der Unterhaltungschef im deutschen Fernsehen. Entschieden katholisch dazu, was auf Unfehlbarkeit schließen lässt.

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