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Medien: Transplantation live

Programmschwerpunkt Organspende beim ZDF

ZDF-Zuschauer können heute zwei Transplantationen an der Universitätsklinik Essen zeitweise live mitverfolgen. Eine 37-jährige Frau wird ihrer elfjährigen Tochter eine Niere spenden und ein 24-jähriger Mann seiner Mutter Teile der eigenen Leber. Nur rund ein Fünftel aller Transplantationen beruhen auf solchen Lebendspenden. Reporterin Sabine Helmbold, selbst Medizinerin, wird aus dem OP-Saal in Essen über Vorgeschichte, Verlauf und Hintergründe berichten.

„Es geht nicht um einen Appell, dass sich möglichst viele Zuschauer als Organspender eintragen lassen. Das sollte jeder für sich entscheiden“, sagt Sabine Helmbold. Im Mittelpunkt steht die - wesentlich häufigere - Nierentransplantation. Geplant sind drei Schalten ins „Morgenmagazin“ (um 6 Uhr 35, 7 Uhr 35 und kurz nach OP-Beginn um 8 Uhr 35). Wenn in „Drehscheibe Deutschland“ (ab 12 Uhr 15) noch einmal aus Essen berichtet wird, sollte die Verpflanzung der Niere beinahe abgeschlossen sein. „Wir stehen absolut im Hintergrund“, beteuert Sabine Helmbold. Von der risikoreicheren und zwölf Stunden dauernden Leber-Transplantation soll es im Wirtschaftsmagazin „Wiso“ (19 Uhr 25) Live-Bilder geben.

Die Berichte aus Essen sind Teil eines ZDF-Programmschwerpunkts zu Organspenden, an dem sich auch „heute“, das „heute-journal“, am Dienstag „Frontal 21“ sowie am Mittwoch „ZDF.reporter“ und „Johannes B. Kerner“ beteiligen. Eine ausführliche kritische Dokumentation über den kriminellen Organhandel („Gekauftes Leben – Organe aus der Dritten Welt“, 0 Uhr 25) wird jedoch erst spät in der Nacht von Montag auf Dienstag ausgestrahlt.

Dafür wird dieser Aspekt fiktional zur besten Sendezeit behandelt. Vor Nick Cassavetes Actiondrama „John Q.“ (22 Uhr 15) um einen am amerikanischen Gesundheitssystem verzweifelnden Vater (Denzel Washington) spielen Jan Josef Liefers und Julia Stemberger in dem Fernsehfilm „Die Entscheidung“ (20 Uhr 15) ein wohlhabendes Ehepaar, dessen sterbenskranker Sohn auf ein Spenderherz wartet. Sie erhalten schließlich das dubiose Angebot einer privaten Organisation, die ihnen für eine Million Euro ein Spenderherz zu einem bestimmten Termin garantiert.

Obwohl der Film von Nikolaus Leytner in einigen Szenen wie ein Rührstück daherkommt, wird der zynische Konflikt, zwischen dem Tod des eigenen und dem Mord an einem anonymen Waisenkind aus einem der Armenhäuser der Welt wählen zu können, überzeugend herausgearbeitet. Neben Liefers’ schauspielerischer Leistung zählt zu den Stärken des Films, dass sich Leytner nicht mit einem billigen Happy End herausmogelt. Die Illustration des bitteren Endes gerät freilich etwas klischeehaft, vielleicht weil die wahren Opfer auch in diesem Film anonym bleiben.

„Die Entscheidung“, ZDF, 20 Uhr 15

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