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TV-Experiment: Krimi ohne Grenzen: Soko in London

Das ZDF kooperiert für seine Soko-Krimiserie mit dem britischen Sender ITV. Dort läuft "The Bill" bereits seit 26 Jahren.

Ein spannendes Experiment, auf dass sich das ZDF da eingelassen hat. Erstmals kooperiert das Zweite mit einem anderen europäischen Krimiformat, um in einer gemeinsamen Doppelfolge einen Fall zu lösen. „The Bill“ läuft seit 26 Jahren als Dauerbrenner auf ITV, hat auf der Insel fast „Tatort“-Status, was man, bei allem Respekt, von den „Soko“-Formaten nicht unbedingt behaupten kann. Die Verschmelzung zweier Serienwelten, zweier Sprachen, zweier Mentalitäten, verschiedener Dramaturgien – die Verantwortlichen haben hier mal viel gewagt und nicht immer alles gewonnen, was auch an der kruden, zwischen London und Leipzig weit gespannten Entführungsgeschichte liegt, auf die am Ende noch die Schatten der Stasi fällt. Immerhin, mal wieder eine schöne Dienstreise für das Team um Andreas Schmidt-Schaller alias Soko-Chef Hajo Trautzschke. Dessen Patenkind Charlotte Fischer (Anna Maria Mühe) wird mitten in London entführt. Trautzschke und Kollegin Ina Zimmermann (Melanie Marschke) kommen kurzentschlossen in die britische Hauptstadt. Na klar, der Deutsche traut den Kollegen nicht („Fischer mit ,c’ bitte !!“), die schon mal eine Hundertschaft losschicken, um auf dem Piccadilly Circus eine gewagte Befreiungsaktion zu starten. Man staunt, der Brite hat die Waffe recht locker sitzen. So viel Ballerei war nie im ZDF-Freitagskrimi. Mittendrin, Fels in der Brandung: Ulrich Matthes, dem es sichtlich Spaß macht, einen fiesen Typen zu spielen. Alleine wegen Matthes lohnt dieser Krimi ohne Grenzen dann doch. meh

„Soko Leipzig - The Bill: Entführung in London“, ZDF, 21 Uhr 15

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