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TV-Krimi: Kinder in Serie: Neue "Pfefferkörner"

In der grauen Vorzeit des Kinderfernsehens, also bis etwa Mitte der Neunziger, waren die öffentlich-rechtlichen Eigenproduktionen stets geprägt vom pädagogischen Anspruch ihrer Redakteurinnen. Einer Krimiserie wie den 1999 gestarteten Hamburger "Pfefferkörnern" ist diese Haltung noch heute anzumerken.

Die Geschichten sollen zwar in erster Linie spannend und unterhaltsam sein, aber ein gewisser Mehrwert kann ja nicht schaden. Deshalb kommen die Hauptfiguren bildlich gesprochen gern mal nach vorn zum Rand der Bühne und versichern ihrem Publikum, dass Mobbing „immer Scheiße“ und „noch übler als Schulhofterror“ sei.

Das Thema „Schuldlos schuldig“ zieht sich wie ein roter Faden durch die Serie. In der heutigen Auftaktfolge zur sechsten Staffel („Unschuldig“) wird der Vater von Laurenz und Marie (Nina Flynn) des Cannabis-Anbaus bezichtigt, in „Kirchenklau“ hat ein resozialisierter junger Ex-Knacki angeblich in den Opferstock gegriffen. Mindestens so eindrucksvoll wie die zum Teil überraschend komplexen Geschichten ist die Umsetzung. Die Jugendlichen sind ausnahmslos ausgezeichnet geführt, die Dialoge klingen authentisch. Größere Herausforderung für die Autoren war aber vermutlich die sinnvolle Integration der Erwachsenen: Wegen der Beschränkungen beim Drehen mit Kindern wäre eine reine Kinderserie ungleich teurer, weil man doppelt so viele Drehtage bräuchte. tpg

„Die Pfefferkörner“, um 8 Uhr 40, ARD

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