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Foto: ZDF

© Michael Böhme

TV-Krimi: Stolberg fahndet jetzt am Dienstag

Auf der Suche nach dem passenden Sendeplatz für Kommissar Stolberg ist das ZDF nun fündig geworden.

Die größte Hektik, die „Kommissar Stolberg“ zu verbreiten vermag, ist die Suche nach einem passenden Sendeplatz im ZDF-Programm. Nach Freitag, Samstag geht die siebte Staffel der Krimiserie jetzt am Dienstag an den Start. Vier Folgen lang wird der 20-Uhr-15-Termin getestet. Schauplatz bleibt Düsseldorf, die Fahndungsarbeit im Vordergrund vor jedem Privatkram der Ermittler. Vorneweg Martin Stolberg, ein wortkarger, von sanfter Melancholie beherrschter Kommissar, den Rudolf Kowalski mit Buster-Keaton-Mimik und scharfer Kombinatorik durch die Fälle schickt. Fürs motorisch Grobe hat sein Kommissar Stolberg Nico Schreiber (Wanja Mues) an seiner Seite, vom 10. Juli an wird mit Jasmin Schwiers ein Trio draus.

„Trance“ heißt der heutige Fall, nach dem Buch von Jörg von Schlebrügge und in der Regie von Michael Schneider. Die 17-jährige Tochter eines Diskothekenbesitzers wird ermordet. Das ist solides Fahnder-Fernsehen, durchaus präzise und von gewisser Spannung während einer Stunde. Der wahre Höhepunkt steht am kommenden Dienstag an: „Unter Feuer“. Die Autoren Natalia Geb und Sönke Lars Neuwöhner bieten die Einheit von Ort, Zeit und Handlung. Die Kommissare werden während einer Gerichtsverhandlung als Geiseln genommen. Kalle Moscow (Devid Striesow!) und seine Familie fordern mit Waffengewalt, dass der angeklagte Bruder freigelassen wird. Da wird’s psychologisch, denn bei den Moscows wird die Solidarität brüchiger und brüchiger, von Stolberg ein ums andre Mal untergraben. Und Assistent Schreiber kann außerhalb des Gerichtssaals das Geschehen drinnen anheizen. Regisseur Michael Schneider verdichtet, schafft Paarbeziehungen, das individuelle Katz-und-Maus weitet sich, verengt sich, die Inszenierung bekommt Showdown-Qualität. Es zeigt sich, auf welch schauspielerischer Höhe ein Kowalski, ein Striesow, eine Schwiers unterwegs sind. Auch diese Folge hat nur 60 Minuten. 90 Minuten hätte „Unter Feuer“ auch vertragen. Joachim Huber

„Kommissar Stolberg“, 20 Uhr 15, ZDF

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