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Medien: Und der Haifisch, der hat Zähne …

verrät, was Sie nicht verpassen sollten Gleich zwei amerikanische Soul-Diven präsentiert die Sendung „In Concert“. Zwei außergewöhnliche Konzertmitschnitte, die hier in kommentierter Auswahl vorgestellt werden.

verrät, was Sie nicht verpassen sollten Gleich zwei amerikanische Soul-Diven präsentiert die Sendung „In Concert“. Zwei außergewöhnliche Konzertmitschnitte, die hier in kommentierter Auswahl vorgestellt werden. Aretha Franklin sang 1971 in Fillmore West, Kalifornien, Diana Ross gastierte drei Jahre später in Las Vegas. Während die eine das ekstatische Temperament des Südens verkörpert, repräsentiert die andere die ästhetische Verfeinerung der großen Städte des Nordens. Beeindruckende Sängerinnen sind alle beide. Wenn uns das Gute gleich doppelt geboten wird, sollte man zugreifen (Deutschlandradio Kultur, 28. September, 20 Uhr 03, UKW 89,6 MHz).

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Für den französischen Jesuitenpater und Anthropologen Pierre Teilhard de Chardin waren Evolution und Religion keine Gegensätze. Teilhard sah den natürlichen Entwicklungsweg des Menschen mit christlicher Hoffnung. Aus den Niederungen des Tierreichs zur Hominisation und später zu immer mehr Wissen, Bewusstsein und Liebe. Evolution war nur ein anderer Name für Erlösung. Die Kirche beobachtete Teilhards Spekulationen mit Misstrauen, aber von der Wissenschaft wird er periodisch als Vordenker entdeckt. Autor Burkhard Reinartz porträtiert das Werk des großen Gelehrten. „Gratwanderung zwischen Naturwissenschaft und Mystik“ heißt seine Sendung (Deutschlandfunk, 30. September, 19 Uhr 15, UKW 97,7 MHz).

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Willers ist Skinhead. Die jugendliche Hauptfigur in Stefan Heckmanns Hörspiel „Der Sonderbefehl“ zündet Asylantenheime an und macht Jagd auf Dunkelhäutige. Der Vater ein bornierter Schläger, die Mutter eine Trinkerin. Das ganze Leben eine Kette von Demütigungen. Aber nun knackt eine engagierte Psychologin Willers Panzer und treibt seinen wirren inneren Monolog zur Klärung. Die Begegnung mit der Wahrheit endet für Willers tödlich (Kulturradio, 30. September, 22 Uhr 04, UKW 92,4 MHz).

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Manfred Böhme, der sich selbst Ibrahim nannte, war eine schillernde Figur der ostdeutschen Dissidentenszene. Ein Kulturimpressario in der Provinz, der zwischen Boheme-Sehnsucht und Staatsgläubigkeit zerrieben wurde. Als Gründer der ostdeutschen SPD stieg Böhme 1989 beinahe zum letzten DDR-Ministerpräsidenten auf, kurz darauf war er nur noch ein enttarnter Stasi-Spitzel. Böhme starb 1999 einsam an Leberzirrhose. Autor Eugen Ruge lässt ihn in seiner letzten Stunde zum großen Monolog auflaufen. Im Hörspiel „Böhme stirbt in Neustrelitz“ will Ibrahim-Manfred sein Leben für die Nachwelt beschreiben. Aber schon die Frage nach dem wahren Geburtsort führt in Abgründe zwischen Realität und Traum. Mit subtilem Furor erspielt Sylvester Groth das seelische Profil eines Verlorenen. Ein manischer Rollenspieler, der immer den schweren Helden geben wollte. Doch die Geschichte hat ihn nur als tragischen Clown auf ihrer Bühne geduldet (Kulturradio, 3. Oktober, 22 Uhr 04).

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Jeder von uns hat „Die Dreigroschenoper“ schon mal auf einer deutschen Theaterbühne gesehen. Mit seinen Pointen und Ohrwürmern passt Bert Brechts Meisterwerk immer irgendwie auf die Zeitläufte. Seit mehr als 70 Jahren hält sich das Stück auf den Spielplänen. Wer wissen will, wie es angefangen hat, könnte im Radio eine historische Aufnahme der „Dreigroschenoper“ von 1930 hören. Die Besetzung der Uraufführung am Schiffbauerdamm-Theater gibt sich die Ehre: Lotte Lenya, Kurt Gerron, Willy Trenk-Trebitsch (Deutschlandfunk, 4. Oktober, 20 Uhr 10).

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