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Medien: Unentschieden

KRITISCH GESEHEN Sportschau. ARD.

KRITISCH GESEHEN

Sportschau. ARD. Der erste Bundesliga-Fernsehabend der Saison begann mit Krach. Erst trieb ein Trommelwirbel-Trailer dem Zuschauer die Nüchternheit der „Tagesschau“ aus, dann grölte eine Musikgruppe namens „Hermes House Band“ den Fußball-Brüller „football’s coming home“ ins Mikrofon.

Doch zum Glück war da noch Moderator Waldemar Hartmann. Der wünschte erstmal einen „schönen guten Abend“ (erste Erleichterung, als er nicht noch das Wort „allerseits“ anfügte) und sprach dann mit Bundestrainer Rudi (den er ganz selbstverständlich nicht Herr Völler nannte) über alte Zeiten. Der sagte immerhin den ersten klugen Satz des Abends: „Wenn du hier verlierst, ist nichts verloren.“

Zunächst schien das Motto auch für die ARD zu gelten, doch je länger das Eröffnungsspiel zwischen Bayern München und Eintracht Frankfurt dauerte, umso besser kam das Fernsehteam ins Spiel. Reporter Reinhold Beckmann kommentierte mit abgeklärter Stimme den abgeklärten Bayern-Sieg. Bei Toren verzichtete er auf nervende Jubelschreie, dumme Sportphrasen umdribbelte er mit Sätzen wie: „Der Ball ist heute der springende Punkt.“

Dumm nur, dass Interviewer Jürgen Emig in der Halbzeitpause ein verbales Eigentor schoss. „Wir wollen uns hier nicht als Verpackungskünstler generieren“, versprach er. Hoffentlich will sich Emig in Zukunft nicht öfter als Sprachkünstler gerieren.

Football’s coming home? Noch ist die „Sportschau“ kein Zuhause der Fußballfans. Aber eine Niederlage war der erste Abend der Saison immerhin nicht.

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