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UNFREIWILLIGE SATIRE: WDR: Sonneborn ist nicht lustig

Martin Sonneborn sollte in der Jubiläumssendung von „Zimmer frei“ auftreten - aufgezeichnet wurde die Folge schon. Nun wird sie nicht ausgestrahlt, der Gebühren-Verweigerer sei nicht lustig genug.

Vor der 500. Jubiläumssendung von „Zimmer frei“ am kommenden Sonntag hat der WDR eine TV-Folge mit Satiriker Martin Sonneborn als Gast gestrichen. „Die Sendung ging einfach nicht. Es hat hinten und vorne nicht funktioniert, es war einfach nicht lustig“, sagte WDR- Sprecherin Kristina Bausch. Der frühere Chefredakteur des Satireblatts „Titanic“ sei – entgegen der Absprache – in seiner Rolle als Vorsitzender der Gruppierung „Die Partei“ gekommen. Dies sei zu flach und uninteressant für die 60-Minuten-Sendung gewesen. In der eigentlich für den vergangenen Sonntag geplanten Ausgabe hatte der 44-Jährige auch dazu aufgerufen, seinem Beispiel zu folgen und keine GEZ-Gebühren mehr zu zahlen. In der Folge, die bereits im Sommer aufgezeichnet worden war, bezeichnete Sonneborn den Moderator Johannes B. Kerner zudem als „überbezahlt“.

WDR-Sprecherin Bausch betonte aber, dies sei keinesfalls Grund für das Streichen der Folge gewesen. „Wenn man den ehemaligen Chefredakteur der ,Titanic‘ einlädt, dann sicher nicht, um eine politisch korrekte Sendung zu machen.“ Sonneborn sagte, er wundere sich, dass eine WDR-Sprecherin beurteilen könne, was lustig sei und was nicht. „Ich begrüße das aber, denn es entlastet uns“, sagte er. „Ich staune auch darüber, dass es sich der WDR erlauben kann, für 250 000 Euro eine Fernsehsendung zu produzieren und dann für immer wegzuschließen.“ Sonneborn fügte an, nun künftig für die Abschaffung der Rundfunkgebühren einzutreten.

Seit 13 Jahren testen die beiden Gastgeber Christine Westermann und Götz Alsmann in der WDR-Talkshow, ob ihr Kandidat tauglich ist für ihre fiktive Fernseh-WG und einziehen darf. Sonneborn durfte nicht – Bausch zufolge auch eindeutig nach dem Geschmack des Studiopublikums. Sonneborn sagte: „Bei der Studio-Abstimmung waren viele ,Titanic‘-Mitarbeiter – und die haben gegen meinen Einzug gestimmt …“ dpa/Tsp

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