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Medien: Ungewollte Partnerschaft

Spiegel-TV-Mitarbeiter wollen sich am Unternehmen beteiligen. Heute Gesellschafterversammlung

„Spiegel“Chef Stefan Aust und „Focus“- Chef Helmut Markwort reisen jedes Jahr gemeinsam zur Tour de France, erzählte Burda- Vorstand Jürgen Todenhöfer am Montag im Kreis von Journalisten. Dass sich die beiden nun auch die Sendezeit von Spiegel TV und Focus TV teilen, ist zumindest nicht im Sinne von Aust. Er verdankt das seinem Kompagnon Alexander Kluge von dctp, der damit die Klage von Focus TV abwehrte. Sie bezieht sich auf die Beteiligung von G + J am Spiegel-Verlag, dessen Tochter Spiegel TV ist. Es sei medienrechtlich unzulässig, dass G + J als Bertelsmann-Verlag beim Bertelsmann-Sender RTL ein „unabhängiges“ Programmfenster veranstalte, argumentiert Focus TV. Nun mögen sich die beiden geeinigt haben, das Problem der G + J-Beteiligung bleibt.

Ein Vorschlag ist, Spiegel TV vom Einfluss der Spiegel-Gesellschafterversammlung abzuschneiden; ein anderer, Spiegel TV zu zerschlagen: G + J bliebe nur an der Produktionstochter a + i („Kerner“, „Wa(h)re Liebe“) beteiligt. Der dritte Vorschlag stammt von einem knappen Dutzend der führenden Spiegel-TV- Mitarbeiter, die alle als Aust-Leute gelten. In einem Brief bieten sie an, die 25 Prozent von G + J zu kaufen – mit einer Option auf weitere 25 Prozent. Damit streben sie eine Mitarbeiterbeteiligung an, wie sie beim Spiegel-Verlag seit 1974 Usus ist. Aust, heißt es, favorisiere diese Lösung – zumal mit dem Abtreten von Sendezeiten an Focus TV Sendematerial für das Programm des Metropolensenders XXP verloren geht. Fragen wirft Todenhöfers vage Andeutung auf, Focus TV werde künftig verstärkt Auftragsproduktionen machen. Etwa für XXP? Heute berät die Spiegel-Gesellschafterversammlung über Spiegel TV. usi

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