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Zum heiligen Gral. Matthias Opdenhövel (links) interviewte 2007 für den Pay-TV-Sender Arena den damaligen Stuttgart-Trainer Armin Veh. Bei der Samstags-„Sportschau“ werden dem Moderator demnächst fünf Millionen Fußball-Fans zuschauen. Foto: dpa

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Medien: Unser Star für Köln

Matthias Opdenhövel kommt zur ARD und ersetzt Monica Lierhaus

Die ARD hat einen Nachfolger für Monica Lierhaus gefunden: Moderator Matthias Opdenhövel wechselt von ProSieben zur ARD. Von Juli 2011 wird er als Moderator für die Samstags-„Sportschau“ zum Einsatz kommen, teilte die ARD-Programmdirektion am Dienstag mit. Zudem soll der 40-Jährige vom nächsten Jahr an eine große Primetime-Show übernehmen.

Nach der Erkrankung von Monica Lierhaus vor fast zweieinhalb Jahren war die Moderationsmannschaft der in Köln beim WDR produzierten Bundesliga-„Sportschau“, zu deren Stamm Gerhard Delling und Reinhold Beckmann gehören, unterbesetzt. Moderator Claus Lufen musste zeitweilig einspringen. Lufen wurde auch als möglicher regulärer Lierhaus-Nachfolger gehandelt. Eine Variante aus dem eigenen Haus – wie damals auch bei Anne Will, die sich in den Dritten Programmen der ARD einen größeren Namen machte, bevor sie zur „Sportschau“ kam. Es soll jetzt auch Stimmen gegeben haben, die sich in der Nachfolge von Monica Lierhaus eine Frau gewünscht hätten.

Nun hat sich die ARD für die teurere, die aufsehenerregendere Einkaufs-Variante entschieden. Opdenhövel war in der ARD durch die Kooperation mit ProSieben bei den Shows „Unser Star für Oslo“ und dem Nachfolge-Format „Unser Song für Düsseldorf“ zu den Eurovision Song Contests (ESC) 2010 und 2011 zu sehen gewesen. Erst in der vergangenen Woche hatte der Moderator bei den diversen Sendungen zum ESC wieder gezeigt, was unterhaltend in ihm steckt. Außerdem präsentierte Opdenhövel für den Münchner Privatsender diverse Formate, darunter das Show-Spektakel „Schlag den Raab“.

Der geborene Detmolder startete seine Fernsehkarriere beim Privatfernsehen, vor 18 Jahren als Redakteur und Moderator beim Musiksender Viva. Es folgten Formate bei RTL2, Vox und Sat1. Für den WDR moderierte er in den 90ern bei der Jugendwelle 1Live. Danach rückte - neben Stefan Raab - der Sport in den Mittelpunkt. Seit 2006 ist Opdenhövel als Fußball-Reporter und -Moderator im Einsatz, damals verpflichtete ihn der Pay-TV-Sender Arena. Seit 2009 präsentiert er „Liga Total“ und das Fußballmagazin „Spieltaganalyse“ bei Sport1. Für seine Moderation bei „Schlag den Raab“ erhielt der ehemalige Stadionsprecher von Borussia Mönchengladbach 2007 den Deutschen Fernsehpreis. Egal, bei welcher Show – Opdenhövel überzeugte vor allem das junge Zielpublikum. Es gab und gibt erstaunlich wenig Kritiker. Mit markanter Designerbrille steht der Moderator für Gelassenheit und Souveränität, aber auch für spontan vorgetragene Spitzen in alle Richtungen, einschließlich Raab selbst.

Aber bei aller Liebe zum Chefentertainer Stefan Raab – Opdenhövels Herz gehört dem Sport. Dem großen Sport. Und der spielt sich nun mal vor allem in der Samstags-„Sportschau“ mit der Fußball-Bundesliga ab. Das wusste man auch bei ProSiebenSat1 in München. Und bei der ARD.

Wieder so ein spektakulärer Neuzugang und Einkauf des öffentlich-rechtlichen Senders (siehe Kommentar). „Matthias Opdenhövel gehört in die erste Liga, zur ,Sportschau’im Ersten“, verkündete Programmdirektor Volker Herres denn auch stolz am Dienstag. Der Moderator habe sich „nicht erst durch seine bemerkenswerten Moderationsleistungen rund um den Eurovision Song Contest für Das Erste empfohlen“. Die „Sportschau“ sei der heilige Gral, zitierte die ARD ihren Neuzugang. Und: Für Opdenhövel werde ein Jugendtraum wahr, sie jetzt zu moderieren. Die Fußball-Bundesliga schätze ihn als fundierten Kenner, fairen Interviewer und nicht zuletzt als bekennenden Fan.

Bei ProSieben hinterlässt der Abgang von Matthias Opdenhövel eine große Lücke. Anders als im Falle Günther Jauch/ARD/RTL ist diese Moderatoren-Allzweckwaffe eine exklusive Bindung an die ARD. Eigentlich sollte Matthias Opdenhövel bei Pro7 noch einmal am 4. Juni „Schlag den Raab“ moderieren, hieß es am Dienstag zunächst. Nun soll da schon Steven Gätjen ran.

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