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Medien: Verbissene Eiferer

IM RADIO Tom Peuckert verrät, was Sie nicht verpassen sollten Sind Sie schon mal einem Frugivore begegnet? Nein, das ist keine neue Spezies auf der Enterprise, sondern ein Mensch, der sich ausschließlich von Früchten ernährt.

IM RADIO

Tom Peuckert verrät, was

Sie nicht verpassen sollten

Sind Sie schon mal einem Frugivore begegnet? Nein, das ist keine neue Spezies auf der Enterprise, sondern ein Mensch, der sich ausschließlich von Früchten ernährt. Der Strengste unter den Strengen, wenn es um ebenso gesundes wie moralisch tadelloses Essen geht. Von frugivorischen und anderen radikalen Speiseplänen erzählt Dieter Jandt in seinem amüsanten Feature „Der Kampf der Fleischlosen“ .

Zwar sind sich die Fleischlosen in der Verachtung aller Fleischesser einig, aber im Inneren des Tempels toben heftige Kämpfe. Veganer gegen Vegetarier, Vegetarier gegen Vegetaristen, Frugivoren gegen den Rest der Welt. Jandt bietet Kostproben aus Jahrzehnten innervegetarischen Sektierertums: Definitions und Abgrenzungsbemühungen, Vernichtungsurteile, Zorn und Hass. Dagegen kennt das Feature im Kulturradio nur eine Botschaft: Toleranz. Schließlich streitet auch die Wissenschaft noch immer über das wirklich gesunde Essen (Deutschlandfunk, 11. Mai, 19 Uhr 05, UKW 97,7 MHz).

Haben wir es bei den Anthroposophen auch mit verbissenen Eiferern zu tun? Mit „Wölfen im Schafspulli?“ , wie Gabriele Kammerer ihre Sendung provokant überschreibt. Immerhin steht bei ihr am Ende des Titels ein Fragezeichen. Kammerer beschäftigt sich mit Vorwürfen, die in den letzten Jahren gegen Rudolf Steiner und seine Erben laut geworden sind. Von Rassismus und Antijudaismus ist die Rede, von einer generellen Neigung zum Okkulten, die sich auch in der Waldorf-Pädagogik entdecken lasse. Kammerer hört Zeugen der Anklage und befragt Anthroposophen über ihre Sicht auf die eigene Tradition (Radio Kultur, 11. Mai, 9 Uhr, UKW 92,4 MHz).

Auch das Hörspiel hat mittlerweile beachtliche Traditionen. Deshalb ist es nur angemessen, ab und zu die Türen der Archive zu öffnen. Heraus kommen interessante Dokumente der Zeitgeschichte. Wie etwa das Hörspiel „Du kannst mir viel erzählen“ von Christian Bock , produziert im Jahr 1949. In der Hauptrolle Heinz Rühmann. Es geht um die Vergangenheit eines deutschen Mannes. Wer angesichts der Entstehungszeit Böses denkt, wird sich wundern. Christian Bock war zu seiner Zeit ein prominenter Unterhaltungsautor. Da hat auch die deutsche Vergangenheit nur mit amourösen Abenteuern zu tun (Deutschlandfunk, 10. Mai, 20 Uhr 05).

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