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Verluste: Premiere kommt nicht zur Ruhe

Der Pay-TV-Sender Premiere sieht auch 2009 und 2010 Verluste Nach erneut tiefroten Zahlen im vergangenen Jahr stellt sich der Bezahlsender Premiere auf eine längere Durststrecke ein.

Auch in diesem und im nächsten Jahr sei wieder mit Verlusten zu rechnen, sagte Premiere-Vorstandschef Mark Williams am Montag in München. Vor allem der Erwerb der Bundesliga-Rechte von der Saison 2009/2010 an soll dem Sender wieder Kunden verschaffen. An der Börse wurden die Ankündigungen mit Skepsis aufgenommen. Am Montagmorgen verlor die Premiere-Aktie zeitweise mehr als elf Prozent und stand bei 2,45 Euro. 2008 hatte sich der Verlust des Unternehmens unter anderem wegen Sicherheitslecks bei der Verschlüsselung und hohen Programmkosten auf knapp 270 Millionen Euro verfünffacht. Auch bei den Abonnenten schnitt Premiere nochmals schlechter ab. Ende Dezember standen rund 2,4 Millionen Kunden in der Kartei nach etwa 2,5 Millionen Kunden im Vorjahr. Neues Wachstum soll nach dem Start der neuen Bundesligasaison im Herbst kommen. Außerdem will Williams den Vertrieb um- und ausbauen sowie Programmpakete vereinfachen. Die Bundesligarechte bis 2012/2013 hatte sich Premiere Ende November gesichert. Um in die schwarzen Zahlen zu kommen, braucht der Sender nach früheren Angaben allerdings drei bis 3,4 Millionen Kunden. Im Dezember war der Abo-Sender haarscharf an der Pleite vorbeigeschrammt und hatte sich einen Tag vor Weihnachten mit Banken und Großaktionär Rupert Murdoch auf eine Finanzierung geeinigt. Medienberichten zufolge soll Premiere nun auch eine Umbenennung erwägen. Außerdem droht dem defizitären Pay-TV-Sender der Verlust zweier weiterer Kanäle. Zur Disposition stünden laut „Focus“ die Dokumentationsprogramme Discovery und Animal Planet. In der vergangenen Woche hatte Premiere angekündigt, seinen Computerspiele-Sender Giga TV einstellen zuwollen. dpa/Tsp

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