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Medien: Video-Fälschersieht sich als Aufklärer

Von Bedauern keine Spur. Benjamin Vanderford, der ein EnthauptungsVideo selbst gedreht und dann ins Internet gestellt hatte, sieht sich als Aufklärer.

Von Bedauern keine Spur. Benjamin Vanderford, der ein EnthauptungsVideo selbst gedreht und dann ins Internet gestellt hatte, sieht sich als Aufklärer. Verschiedenen Agenturen erklärte der 22-jährige Computerspezialist aus San Francisco, sein Film, der seine Tötung durch irakische Geiselnehmer darstellt, sei ein „politisches und Medien-Experiment“. Er habe damit „die Macht der Medien und die Macht des Internet“ zeigen wollen. „Wenn du ein (Medium) überzeugen kannst, wird das Ganze wahr. Überzeuge einen, und du überzeugst Amerika“, sagte Vanderford. Niemand aus seinem Umfeld habe sich nach der Ausstrahlung des Films Sorgen um ihn gemacht: „Alle in meiner Familie wussten, dass es gefälscht war. Meine Mutter hat darüber gelacht.“ Weitere Aktionen dieser Art schloss Vanderford nicht aus.

Die US-Bundespolizei FBI prüft gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft, inwieweit sich der 22-Jährige strafbar gemacht habe. Der arabische Fernsehsender Al Arabija hatte am Samstag Ausschnitte aus dem 55 Sekunden langen Video gezeigt und erklärt, eine US-Geisel sei von der Gruppe des mutmaßlichen jordanischen Extremisten Abu Mussab al Sarkawi im Irak enthauptet worden. In dem Video hatte der gefesselte Vanderford den sofortigen Abzug der US-Truppen aus dem Irak gefordert, da andernfalls allen ausländischen Soldaten der Tod drohe. Das Video zeigte, wie Vanderford in die Kamera sprach, der Ton wurde jedoch nicht gesendet. Ausschnitte, die die angebliche Enthauptung der „Geisel“ zeigten, sendete Al Arabija nicht. Das Video produzierte Vanderford im Haus eines Freundes, zum Einsatz kamen Kunstblut und Bilder verstümmelter und verletzter Menschen, die von der Website der Untergrundorganisation Hamas stammten. jbh

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