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TV-Moderator Mike Rowe zeigt im neuen Facebook-Serienchannel Watch die Show "Returning the Favor".

© Facebook

Videoplattform "Watch": Facebook macht Youtube Konkurrenz

Der neue Facebook-Serienkanal "Watch" ist vor allem eine Konkurrenz für Youtube. Aber auch die klassischen TV-Sender müssen um junge Zuschauer bangen.

Mike Rowe kennen die Zuschauer des Discovery Channels vor allem durch seine Serie „Dirty Jobs – Arbeit, die keiner machen will“. Für den Job, den Rowe nun für Facebook-Chef Mark Zuckerberg übernommen hat, gilt das sicherlich nicht. Mike Rowe gehört zu den Ersten, der in der neuen Serien-Abteilung von Facebook eine eigene Show bekommt. In „Returning the Favor“ wird er Menschen vorstellen, die etwas Besonderes für ihre Gemeinschaft gemacht haben und die im Gegenzug von der Gemeinschaft mit etwas Außergewöhnlichem belohnt wurden. Für Facebook ein Paradebeispiel für eine „Community-orientierte Serie“, sogar die Kandidaten für die Show werden von Rowes Facebook-Fans nominiert.

Mit einem Blogpost wurde am Mittwochabend der Start von Facebook Watch bekannt gegeben. „Wir hoffen, dass Watch die Heimat für eine eine große Bandbreite von Serien wird – von (Scripted) Reality über Comedy bis hin zu Live-Sport“, schrieb Zuckerberg in einem eigenen Post. Die Serien sollen von normalen Facebook-Mitgliedern und professionellen Produzenten stammen. Zu Letzteren gehören nach Informationen von „Business Insider“ auch Condé Nast und BuzzFeed. Im Live-Sport gibt es zunächst Baseball. Wöchentlich wird ein Spiel der Major League gezeigt. Zunächst ist Watch auf die USA beschränkt. Ob und wann Facebook auch in Deutschland Serien zeigt, ist bislang nicht bekannt.

Rundfunkzulassung in Deutschland?

Auch andere Netzwerke wie Twitter und Snapchat hegen vergleichbare Pläne, mit denen vor allem Youtube Konkurrenz gemacht wird. Aber auch die klassischen TV-Sender müssen um ihr junges Publikum fürchten. Ein Hindernis für Facebook Watch könnte in Deutschland sein, dass die Landesmedienanstalten inzwischen verstärkt darauf drängen, dass auch private Internetsendungen eine Zulassung benötigen, wenn sie rundfunkähnliche Angebote betreiben.

Der Privatsenderverband VPRT begrüßt zunächst den neuen Wettbewerb mit Amazon, Netflix und künftig Facebook: "Nach unserer Einschätzung hat das wachsende Onlinevideoangebot keine negativen Auswirkungen auf die kommerziellen TV-Anbieter. Im Gegenteil, sie profitieren von der hohen Nachfrage nach audiovisuellen Inhalten - linear und non-linear", sagte VPRT-Geschäftsführer Harald Flemming dem Tagesspiegel. Allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen: "Um die unternehmerischen Chancen für diese positive Entwicklung zu erhalten, brauchen wir eine konvergente Medienordnung für alle Angebote, ganz gleich, auf welchem Übertragungsweg sie ihre Zuschauer und Nutzer erreichen. Und wir müssen sicherstellen, dass große Plattformen, die zunehmend selbst zu Inhalteanbietern werden, hier ihre Wettbewerber chancengleich mit ihren eigenen Angeboten und diskriminierungsfrei abbilden." Damit soll sichergestellt werden, dass die klassischen TV-Sender nicht ins Hintertreffen geraten. "Denn Inhalte, die nicht auffindbar sind, finden in der neuen digitalen Medienwelt schlicht nicht statt", so Flemming. Kurt Sagatz

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