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Viermal die Woche: Gottschalk soll ARD den Vorabend retten

Noch ist die Fernsehzukunft des scheidenden "Wetten, dass..?"-Moderators Gottschalk nicht entschieden. Die ARD hätte ihn gerne als Retter des Vorabends. Das wäre bitternötig.

Im Oktober könnte es soweit sein: Die ARD hofft, vielleicht in diesem Herbst schon Entertainer Thomas Gottschalk vier Mal die Woche live im Vorabendprogramm einzusetzen. „Wir stellen uns vor, dass er vor der 'Tagesschau' eine Sendung präsentieren wird mit Nachrichten vom Tage, die in der 'Tagesschau' nicht zu sehen sind“, sagte Programmdirektor Volker Herres am Dienstagabend in Hamburg. Als Beispiel nannte er die Auswüchse rund um Facebook-Partys.

Eine Entscheidung des Moderators erwartet die ARD spätestens im August. Gottschalk (61) will in seinem Urlaub, der ihn mit seiner Familie in den Himalaya führt, über seine Zukunft nachdenken. Ihm liegt nach seinem Ausstieg aus „Wetten, dass..?“ ein Angebot des ZDF vor, das von 2012 an eine wöchentliche Talkshow sowie einige Abendshows für ihn vorsieht, und eine ARD-Offerte, die die Vorabendsendung betrifft, die immer von Montag bis Donnerstag laufen soll. Herres schließt auch Abendshows mit Gottschalk nicht aus.

Ebenfalls im Gespräch als Moderatoren für den Vorabend sind Kai Pflaume und Dieter Nuhr, wie die ARD bestätigte. Welche Formate sie übernehmen könnten, ist noch offen. Infrage kommen unter anderem die Sendung „Familienbande“ (Arbeitstitel) wie auch eine deutsche Version des britischen Ratespiels „Pointless“. Fest steht, dass zumindest eine dieser Unterhaltungssendungen am Freitagvorabend laufen soll.

Im Oktober beginnt auch das neue Vorabendprogramm der ARD mit zwei oder drei neuen Krimiserien pro Woche. Sie sollen nach der Soap „Verbotene Liebe“ gegen 18.50 Uhr starten. Am Montag ist bereits das Hamburger „Großstadtrevier“ als erfolgreicher Klassiker gesetzt.

Derzeit produziert werden unter dem Motto „Crime & Smile“ die Serien „Hubert und Staller“, „Nordisch herb“, „München 7“ sowie „Henker und Richter“. Ab Ende Juli steht Wolke Hegenbarth als Polizeisekretärin im Harz in der Serie „Alles Klara“ vor der Kamera. Alle Krimis sollen eine starke regionale Verankerung haben und zum Schmunzeln sein.

Programmdirektor Herres bezeichnete den ARD-Vorabend als „größte Baustelle“ der ARD. Zwischen dem starken Nachmittag mit Serien wie „Sturm der Liebe“ und dem Hauptabend klaffe derzeit eine Lücke. Hier müsse eine Brücke gebaut werden. Die Konkurrenz wie das ZDF mit den etablierten „Soko“-Serien und RTL mit quotenstarken Soaps wie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ dominiert die Zeit zwischen 18 und 20 Uhr. Die ARD wolle nun zur Programmsanierung ihre Stärken einbringen, zu der auch die regionale Vielfalt zähle, sagte Herres.

Der ARD-Vorabend-Koordinator Frank Beckmann verglich die ARD-„Baustelle“ mit der Errichtung der Hamburger Elbphilharmonie. „Man weiß nie, wann sie fertig ist.“ Nur: „Hoffentlich günstiger als die Elbphilharmonie“, fügte Herres an.

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