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Die Schauspielerinnen Alwara Höfels (l-r), Karin Hanczewski und Jella Haase am Set des MDR Tatorts "Auf einen Schlag".

© Bernd Settnik/dpa

Volksmusiker kritisieren Tatort: "Unsere Branche wurde durch den Dreck gezogen"

Einige Vertreter der Volksmusik-Szene ärgern sich über den neuen „Tatort“ aus Dresden. Immerhin stimmte die Einschaltquote.

Der Sachsen-„Tatort“ mit dem neuen Ermittlerteam aus Dresden über einen Mord in der Volksmusik-Szene hat gemischte Reaktionen hervorgerufen. Vor allem in der Schlagerbranche machte sich Verärgerung breit. Mit 9,55 Millionen Zuschauern hatte der Film auf Anhieb eine gute Quote, wenn auch andere Debüts wie etwa das des Franken-„Tatort“ im April 2015 mit mehr als 12 Millionen besser ausfielen.

„Das Drehbuch kann nur ein Mann geschrieben haben, der von banalen Vorurteilen gegenüber Volksmusik geprägt ist und sich nie wirklich mit uns beschäftigt hat“, sagte Musiker Heino der „Bild“-Zeitung vom Montag. „Dieser „Tatort“ war überflüssig und verhöhnt nicht nur meine Kollegen, sondern auch unsere vielen Fans.“

In dem am Sonntag ausgestrahlten ARD-Krimi „Auf einen Schlag“ - der erste Fall für die am Standort Dresden angesiedelten Kommissarinnen Karin Gorniak (Karin Hanczewski) und Henni Sieland (Alwara Höfels) sowie Kommissariatsleiter Schnabel (Martin Brambach) - drehte sich die Welt der Volksmusik um Geschäfte, alternde Stars und den schönen Schein.

"Kotzen, Pöbeln, rassistische Sprüche"

„Den „Tatort“-Machern ist nichts Besseres eingefallen, als unsere Branche gehörig durch den Dreck zu ziehen. Schade, dass man uns Volksmusiker immer so negativ darstellen muss“, sagte das Schunkel-Duo Marianne und Michael der „Bild“. Autor Ralf Husmann („Stromberg“) hatte sich für den „Tatort“ die Volksmusik ausgesucht, weil da nach eigenen Worten „noch Rock n' Roll drin ist“.

„Meckert ihr mal weiter über den #Tatort Dresden, ich fand die Sprüche stark und wurde trotz mäßiger Story bestens unterhalten!“, hielt der Twitterer „Klappspatel“ den Volksmusikern und anderen Kritikern entgegen. „Weltstars motzen über den #Tatort - nächstes Mal dürfen sie mitspielen“, meinte Twitterer Frank Behrendt in dem Kurznachrichtendienst.

Zur Dramaturgie gab es unterschiedliche Meinungen: „Der #Tatort insgesamt war ausbaufähig, wenn auch gewöhnungsbedürftig“, meinte „BulliTH“ in seinem Beitrag auf Twitter. „der schönste krimi gestern abend war für mich nicht der #tatort, sondern der wahlkrimi im hr-fernsehen. :-)“, schrieb „carpe-diem-ldk“. Twitterer „Alf“ mochte den Film nicht: „Schlecht, schlechter am Schlechtesten! Kotzen, Pöbeln, rassistische Sprüche und die Sachsen als Idioten gezeichnet.“ (dpa)

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