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Medien: Vom Kosovo bis in den Wedding

IM RADIO Tom Peuckert verrät, was Sie nicht verpassen sollten Einerseits ist das Reisen ein Statussymbol. Wer viel herumkommt, darf stolz auf sich sein.

IM RADIO

Tom Peuckert verrät, was

Sie nicht verpassen sollten

Einerseits ist das Reisen ein Statussymbol. Wer viel herumkommt, darf stolz auf sich sein. Andererseits fallen immer wieder Flugzeuge vom Himmel, werden langnasige Bleichgesichter in der Fremde als Geiseln genommen, muss man in gewissen Gegenden einen lästigen Mundschutz tragen. Ist es da nicht besser, andere für sich reisen zu lassen? Etwa die Reporter des Kulturradios, die es Woche für Woche in weit entfernte Landstriche verschlägt.

Wer diese Zeitung schon am frühen Morgen zu lesen pflegt, könnte gleich danach die spannende Reportage von Pieke Biermann aus dem Kosovo hören. „Ferien machen wir hier nicht“ ist ein Bericht über deutsche Spezialpolizisten im ehemaligen Jugoslawien. Mit lakonischer Präzision porträtiert die Autorin Männer, die sich freiwillig in eine raue Bürgerkriegslandschaft begeben haben. Professionelle Abenteurer, denen der Polizeidienst im geordneten Westen nicht aufregend genug erscheint. Im Kosovo ist der zivilisatorische Sinn der Polizeiarbeit mit Händen zu greifen. Aber die Gefahr zeigt sich ebenso deutlich (Radio Kultur, 17. Mai, 9 Uhr 05, UKW 92,4 MHz).

Aus Indien berichtet Friederike Schulz in ihrem Feature „Die kastenlose Klasse“ . Gemeint ist die neue Wirtschaftselite des Landes, die sich nicht mehr in das traditionelle Sozialsystem integrieren lässt. Also auch jene gut ausgebildeten ITSpezialisten, über deren Import zuletzt in Deutschland so heftig gestritten wurde (Deutschlandradio, 17. Mai, 19 Uhr 05, UKW 89,6 MHz).

Manchmal liegt die Fremde auch direkt vor der eigenen Haustür. Das merkt der gepflegte Charlottenburger, wenn es ihn ins innerste Neukölln verschlägt. Oder tief in den Wedding. Ein ganzes Jahr lang hat die Feature-Autorin Christiane Seiler mit ihrem Mikrofon bei einer Grundschulklasse im Wedding ausgehalten. In einem Krisengebiet, wo die Schule zum Spiegel sozialer Unruhe geworden ist (Deutschlandfunk, 20. Mai, 19 Uhr 15, UKW 97,7 MHz). Auch im thüringischen Schulpforta waren die Reporter vom Kulturradio. In jenem ehemaligen Zisterzienserkloster, das seit mehr als vier Jahrhunderten eine Eliteschule beherbergt. Wer erfahren will, was aus Nietzsches alter Penne geworden ist, sollte das Feature „Schulpforta“ von Stephanie von Oppen und Kirsten Wenzel nicht verpassen (Radio Kultur, 21. Mai, 19 Uhr 05).

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