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Nach dem 2:1-Sieg der deutschen Mannschaft über Algerien analysieren Oliver Welke (l.) und Oliver Kahn im ZDF das Spiel.

© Tsp

Von Tor zu Tor: Fachsimpelnde Schlachtenbummler

WM-Achtelfinale: Versinkt auch der Fußball in Langeweile, die sprechenden Köpfe überleben.

WM-Achtelfinale. Bis jetzt gefüllte und gefühlte Sendezeit – voluminös. Die ZDF-Medienmannschaft befolgt trotzdem das Motto: egal wann, wo und wie, immer Aufsager produzieren. Sprechende Köpfe solang die Kameras rattern. Und versinkt auch der Fußball in Langeweile, die sprechenden Köpfe überleben. Chef-Moderator Oliver Welke ist der einzige, der es tun soll. Aber ob er es auch tun kann? Er plappert sich müde und tranig durch den Abend. Vielleicht weil Mr. „heute-show“ hier keinen Teleprompter hat, von dem er flott fremde Texte ablesen kann?

Nächster Aufsager - Katrin Müller-Hohenstein. Die Mutter Courage seichter Wohlfühl-Fragen und kampferprobte Badelatschen-Verteilerin gibt keinen Zentimeter Fernsehbild verloren. Zwangsläufig muss sie sich die Kamera mit fachsimpelnden Schlachtenbummlern teilen. Nur saublöd, dass diese Fans einfach immer im Bild sein müssen.

Ex-Bayern-Spieler Hasan „Brazzo“ Salihamidÿiÿ hat im WM-TV-Reigen sogar eine eigene Beitrags-Serie. Weit weg von Brasilien, in Deutschland lockt er Experten wie Thorsten Fink oder Toni Schumacher vor die Kamera. Ein guter Fußballer ist nicht zwangsläufig ein guter Interviewer, aber Brazzo hat das eiserne ZDF-Gesetz verstanden. So oft und so lang wie möglich im Bild. Nervig die störenden Gesprächspartner. Mögliche Lösung – das Ein-Personen-Interview.

Aufsager auf der Fanmeile

Auch Spiel-Kommentator Sven Voss in der ersten Runde Frankreich gegen Nigeria kann auf Aufsager nicht verzichten. Beiwerk-Experte Lutz Pfannenstiel der Voss alles wichtige über die Spieler des kommenden Spiels erzählt. Und Meister Voss ist ganz aus dem Häuschen, das Pfannenstiel sogar alle Spielernamen richtig aussprechen kann. Weiter geht’s mit Bettina Warken, die ZDF-Reporterin darf vor der Fanmeile in Berlin einen Aufsager machen. 50 Sekunden Text, auswendig gelernt und runtergeleiert wie ein langweiliges Gedicht bei einer langweiligen Schulfeier. Warum müssen eigentlich immer Leute vor die Kamera, die dafür ungeeignet sind? Wo sind große Pflaster? Richard Weber

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