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Medien: Wat mutt, dat mutt

Geldnöte zwingen „taz“ zu neuem Konzept für Norddeutschland

Die „taz“ muss sparen, das ist nichts Neues. Neu ist jedoch, dass es in der aktuellen Debatte um ein Sparkonzept geht, das die Lokalausgaben von Hamburg und Bremen betrifft. Die beiden Ausgaben, die täglich vier Seiten umfassen, brachten der „taz“ nach Angaben von Geschäftsführer Andreas Bull im vergangenen Jahr Verluste in Höhe von 160 000 Euro ein. „Diese Betriebsverluste können nicht hingenommen werden“, referiert Bull die Auffassung des Vorstands. Zum selben Schluss kam nun auch der Aufsichtsrat der „taz“, der am vergangenen Montag in Berlin getagt hat.

Die „taz“ verkauft im norddeutschen Raum fast ein Drittel ihrer Auflage. Von der in Pinneberg gedruckten Ausgabe werden rund 11 000 Exemplare mit der Hamburg Ausgabe vertrieben und etwa 8000 Stück mit dem Bremen-Teil. Die für diese beiden Ausgaben zuständigen Redakteure befürchten nun die Zusammenlegung der beiden Ausgaben bei gleichzeitiger Halbierung des Umfangs von vier auf zwei Seiten täglich. Damit verbunden ist die Angst vor Stellenstreichungen. Frei werdende Posten werden schon jetzt nicht mehr besetzt.

Tatsächlich, versichert Bull, seien weder die Zusammenlegung noch der Stellenabbau beschlossene Sache. In „konstruktiven Gesprächen“ zwischen Vorstand und Redaktion soll nun besprochen werden, ob eine gemeinsame Regionalausgabe für ganz Norddeutschland effektiver zu produzieren sei. Auf diese Weise wäre eine Regionalberichterstattung gewährleistet, die mehr Leser als nur jene in Hamburg und Bremen interessiert. Damit vertritt Bull dieselbe Argumentationslinie wie der Redaktionsleiter der bisherigen Hamburg-Ausgabe, Sven-Michael Veit. Noch diskutieren die „taz“-ler. Allerdings, sagt Bull, müsse die Entscheidung binnen weniger Tage oder Wochen gefallen sein. usi

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