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Konzelmann

© dpa

"Weltspiegel": Gerhard Konzelmann gestorben

Ursprünglich wollte er Diplomat oder Komponist werden – als langjähriger Nahostkorrespondent und Moderator des "Weltspiegel" wurde Gerhard Konzelmann einer der profiliertesten und bekanntesten Journalisten der ARD.

Immer die arabische Welt im Blick: In zahlreichen Fernsehdokumentationen und populärwissenschaftlichen Büchern beschrieb Konzelmann das politische Spannungsfeld des Nahen Ostens. Konzelmann, 1932 in Stuttgart geboren, studierte nach dem Zweiten Weltkrieg Philologie in Tübingen und Besançon. 1956 begann seine journalistische Laufbahn mit einem Volontariat beim SDR-Hörfunk.

Konzelmann sammelte während der ersten Suezkrise Erfahrungen als Kommentator. 1957 wurde Konzelmann Redakteur bei der SDR-„Abendschau“, zwei Jahre später persönlicher Referent des damaligen Fernsehdirektors Horst Jaedicke. Von 1968 bis 1974 und von 1981 bis 1985 berichtete der Journalist als ARD-Korrespondent aus dem Nahen Osten. Von 1985 an war Konzelmann in der Fernsehredaktion „Kultur, Spiel und Unterhaltung“ für die Musiksendungen des SDR verantwortlich. Während der Golfkrise 1990/91 blieb er als Kommentator für Nahostfragen und „Weltspiegel“-Moderator präsent.

1997 ging der Träger des Bundesverdienstkreuzes in den Ruhestand – der nicht ganz so ruhig war. Seine rund 30 Bücher erreichten eine Auflage von etwa zwei Millionen. Der Autor sah sich auch mit Plagiatsvorwürfen eines Orientalisten konfrontiert. Bei einem Rechtsstreit gestand Konzelmann zu, verschiedene benutzte Quellen nicht ausgewiesen zu haben. Als Hobbykomponist schrieb er nicht nur Filmmusiken und die Hintergrundmusik für seine Reportagen selbst, sondern auch die Oper „Die Legende von der schönen Lau“.

Am Mittwoch ist Gerhard Konzelmann im Alter von 75 Jahren in Stuttgart verstorben. „Durch seine Filmberichte prägte er nachhaltig das Bild der arabischen Welt beim Fernsehpublikum in Deutschland“, sagte SWR-Intendant Peter Boudgoust.Tsp

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