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Medien: Windows oder Mac?

Apple öffnet sich für Microsoft-Nutzer – ohne Garantie und Unterstützung

Auf diesen Schritt haben viele Computernutzer gewartet: Apple schafft nun selbst die Voraussetzungen, dass auf den neuen, mit Intel-Prozessoren ausgerüsteten Computern und Notebooks neben dem einfach zu bedienenden Apple-Betriebssystem auch noch das gewohnte Windows XP laufen kann. Mit dem Programm „Boot Camp“, das Apple seit Mittwoch kostenlos über das Internet anbietet, wird die zusätzliche Installation des Microsoft-Systems möglich. Allerdings handelt es sich bei diesem Programm um eine Beta-Version, also ein vorläufiges, noch nicht komplett zu Ende entwickeltes Programm. Die Installation erfolgt darum auch auf eigene Gefahr. Apple übernimmt weder Garantie noch Unterstützung für „Boot Camp“ und den Einsatz von Windows XP auf Mac-Rechnern.

Der parallele Betrieb von Apples eigenem Betriebssystem Mac OS und Windows ist mit „Boot Camp“ nur auf Mac- Computern möglich, die bereits mit den neuen Intel-Prozessoren ausgerüstet sind. Die neuen Intel-Macs gibt es erst seit Januar, die PowerBook-Pro-Notebooks mit Intel-Chips sind erst seit Februar im Handel. Zudem werden seit kurzem auch die Mac Minis mit Prozessoren von Intel ausgerüstet. Auf älteren Apple-Computern, die noch mit Prozessoren von IBM arbeiten, ist der Einsatz von „Boot Camp“ nicht möglich. Zwar konnte Windows auch auf diesen Geräten installiert werden, aber nur mit Zusatzprogrammen wie „VirtualPC“. Sie sorgen dafür, dass innerhalb des Computers ein weiterer, virtueller Computer entsteht. Die dafür nötigen Rechenprozesse gehen jedoch zu Lasten der Leistung, so dass ein solches virtuelles Windows nie so schnell sein kann wie auf einem Original-Windows-PC.

„Apple hat weder den Wunsch noch die Absicht, Windows zu verkaufen oder zu unterstützen“, hat Apple zum Start von „Boot Camp“ ausdrücklich erklärt. Das heißt: zum Betrieb von Windows auf einem Mac wird zusätzlich eine Vollversion von Windows XP mit dem entsprechenden Registrierungsschlüssel benötigt. Dabei kann es sich sowohl um Windows XP Home als auch um Windows Professional mit Service Pack 2 handeln. Allein das Apple-Betriebssystem Mac OS und die Installationssoftware „Boot Camp“ reichen nicht aus. Zudem wird für die Installation ein CD- oder DVD-Rohling gebraucht, auf den dann mit Hilfe von „Boot Camp“ eine für den Mac angepasste Version der Windows-Installation geschrieben wird.

Die Installation eines zusätzlichen Betriebssystems auf einem Computer, der dafür nicht ausgelegt ist, birgt immer Risiken. Das liegt unter anderem daran, dass es sich bei „Boot Camp“ um eine Beta-Version handelt. Bei solchen Vorabversionen sind Fehlfunktionen nicht auszuschließen, die auch den Betrieb des Apple-Betriebssystems stören können. Vor allem die Unterteilung der Festplatte in zwei Partitionen ist heikel und kann im schlimmsten Fall zum Verlust sämtlicher Daten führen. Apple übernimmt darum auch keinerlei Garantie, wenn es zu Problemen kommt. Darum sollte „Boot Camp“ nur von versierten Anwendern genutzt werden.

Derzeit ist der Nutzer bei der Installation von Windows mit Hilfe von „Boot Camp“ auf sich allein gestellt. Allerdings soll dieses Zusatzprogramm im nächsten Apple-Betriebssystem „Leopard“ als finale und somit fertig entwickelte Version fest verankert werden. Es steht jedoch noch nicht fest, wann „Leopard“ erscheint.

„Boot Camp“ im Internet:

www.apple.com/macosx/

bootcamp

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