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Medien: Wir müssen draußen bleiben?

Foto-Streit bei Bundesliga-Start. DFL contra Nachrichtenagenturen

Zum Start der Fußball-Bundesliga war alles klar: Die Vereine müssen sparen, die TV-Rechte sind vergeben, Sat.1 macht seine große „ran“-Sendung, Bayern München wird Meister. Alles klar? Von wegen. Plötzlich, zur Saisoneröffnung mit dem Spiel Dortmund gegen Hertha, wurde ein neues Fass in Sachen Bundesliga-Rechte aufgemacht: der Streit um die unbewegten Bilder. Fotografen der Nachrichtenagenturen dpa und AP wurden von den Spielen am Freitag, Sonnabend und wohl auch Sonntag ausgeschlossen.

Worum geht’s genau. Die Vereine haben die Fotografen über die Deutsche Fußball-Liga (DLF) aufgefordert, eine Vereinbarung zu unterschreiben, die die Rechte der freien Berichterstattung angeblich einschränke. Bildjournalisten dürfen demnach während des Spiels keine Fotos aus den Stadien für die Publikation und Weiterverwendung in Internet oder Online-Medien senden – so meldete das die Agentur dpa am Freitag abend. „Das können wir so nicht stehen lassen“, sagte DFL-Sprecher Tom Bender am Sonnabend dem Tagesspiegel. „Es ist seit Wochen bekannt, dass wir die Foto-Rechte für rund 15 Millionen Euro an die KirchGruppe verkauft haben. Wenn wir jetzt zuließen, dass während des Hertha-Spiels das Tor zum 0:1 im Internet veröffentlicht wird, werden wir schadensersatzpflichtig. Ab der 90. Minute darf alles veröffentlich werden.“ Hintergrund: Die KirchGruppe plant, mit der Online-Verwertung der Bundesligabilder (per mobile Dienste auf Handy) viel Geld zu verdienen. Damit werden sich die Agenturen nicht zufrieden geben. AP und dpa haben die Vereinbarung mit der DFL am Wochenende nicht unterschrieben. dpa-Sprecher Matthias Mahn erklärte, die Gespräche über den Bilder-Streit würden in der kommenden Woche fortgesetzt. Markus Ehrenberg

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