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Medien: „Wir waren die Kings“

„Einmal Hollywood und zurück“: Der Traum der Kölmel-Brüder

Das Kino lädt ein ins Reich der Träume, Michael und Rainer Kölmel können ein Lied davon singen. Mit dem Verleih von Hollywoodfilmen wie „Der englische Patient“ und durch den Aktienboom des Neuen Markts waren die Brüder Ende der Neunzigerjahre steinreich geworden. „Wir waren die Kings“, erinnert sich Rainer Kölmel in der ARDReportage „Einmal Hollywood und zurück“. Der Börsenwert des Unternehmens kletterte auf zwei Milliarden Euro. Doch die vermeintlichen Könige waren mit dem schnell verdienten Geld überfordert: Drei Jahre nach dem Börsengang 1998 war die „Kinowelt“ schon wieder pleite. 500 Millionen der von Anlegern investierten Euro wurden „vernichtet“, wie die Autoren Michael Möller und Carolin Daube vorrechnen.

Im Gegensatz zu Thomas Haffa, dessen Scheitern mit EM.TV bereits vor zwei Wochen in der „story“-Reihe der ARD Thema war, gesteht der bisher öffentlich selten in Erscheinung getretene Rainer Kölmel seine Naivität ein. Aktien? Börsengeschäfte? „Ich wusste überhaupt nicht, was das bedeutet“, sagt er heute. Aber das schien während des Booms niemanden zu stören. Jenseits der bekannten Fakten zeichnet der Film das Bild von zwei ein wenig versponnenen Glücksrittern, die dank ihrer Zuneigung zum Kino und einer bedenklichen Risikofreude für kurze Zeit die Welt der Medien aufgemischt haben. Und vielleicht gibt’s ein Happy-End: In Leipzig, wo sie der Sparkasse einen Kredit von 32 Millionen Euro abgeschwatzt haben, versuchen die Kölmels einen Neuanfang. tgr

„Einmal Hollywood und zurück“: ARD, 21 Uhr 45

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