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Medien: Wird schon wieder

Anzeigen aus der Kosmetik- und Pharmaindustrie lassen Verleger hoffen

Schlimmer wird’s nicht. Das ist die Bilanz, die die Zeitschriftenverleger am Mittwoch auf ihrer Verbandstagung in Berlin zogen. „Aufbruchstimmung“ verkündete der für die Publikumszeitschriften zuständige Karl Dietrich Seikel gar – auch wenn er dies mit Grabesstimme tat. Zwar verzeichnen „Spiegel“, „Stern“ und „Focus“ noch immer zweistellige Anzeigenrückgänge. Im Vergleich zu den Zeitungen seien die Zeitschriften jedoch gut durch die Krise gekommen. Den Aufschwung demonstrierte Seikel anhand der Entwicklung in diesem Jahr: Im ersten Quartal 2003 war die Minusrate bei den Werbeumsätzen noch zweistellig, im zweiten einstellig, und im dritten betrug das Minus nur fünf Prozent. Bis Ende des Jahres sei mit einem Plus zu rechnen. Einzelne Titel erzielen bereits überdurchschnittlich hohe Zuwächse, etwa „Instyle“ (plus 25,8 Prozent) oder „Sport Bild“ (plus 28,3 Prozent). Vor allem die Kosmetik (plus 22,7 Prozent) und Pharmabranche (plus 5,9 Prozent) werben wieder mehr. Die Autobranche, vor allem aber die Finanzdienstleister (minus 27,3 Prozent) geizen weiter. Investiert haben die Verlage im vergangenen Jahr in neue Titel und Märkte, vor allem im Ausland. Im Inland erschienen 587 neue Zeitschriften, 291 wurden eingestellt. Die meisten Neuerscheinungen waren Frauenzeitschriften, vor allem kleinformatige zu niedrigen Preisen sowie Titel, deren Gestaltung und Inhalte sich am Bedürfnis der Anzeigenkunden orientieren – katalogartige Shoppingmagazine etwa. Oder, die neuen Titel sind Ableger beziehungsweise Lizenzausgaben bestehender Zeitschriftenmarken. Die geforderte Innovationskraft werde statt in verlegerische in Marketingideen gesteckt, monierte Martin Fischer, Chef der in den 90ern einmal als innovativ geltenden Verlagsgruppe Milchstraße („Max“, „Fit For Fun“). usi

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