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Medien: Wontorra fliegt

Am Montagabend tagte ein Krisengipfel in der Berliner Sat-1-Zentrale. Geschäftsführer Martin Hoffman saß mit dem Moderator Jörg Wontorra zusammen, von dem es ein Wochenende lang hieß, er sei der erste Ausgeschiedene der Fußball-WM.

Am Montagabend tagte ein Krisengipfel in der Berliner Sat-1-Zentrale. Geschäftsführer Martin Hoffman saß mit dem Moderator Jörg Wontorra zusammen, von dem es ein Wochenende lang hieß, er sei der erste Ausgeschiedene der Fußball-WM. Urs Rohner, der Vorstandsvorsitzende der Pro7 Sat 1-Media AG, war der Sitzung telefonisch zugeschaltet. Am Ende des Abends kamen sie zur Entscheidung: Wontorra darf zurück zur WM. Allerdings nicht, wie zuvor, als Berichterstatter aus dem Quartier der Deutschen, sondern als Kommentator. Wontorra stört das nicht: „Ich bin das von der Bundesliga her gewohnt.“

Der kleine Skandal begann am vergangenen Sonnabend. Sat 1 startete die Rückrufaktion seines „ran-WM-Fieber“-Stars. Wontorras Gesicht war in einem Vodafone-Spot in einem „ran“-Werbeblock aufgetaucht, was insofern ein Problem war, da die „ran“-WM- Sendung vom Mobilfunk-Konkurrenten T-Mobile präsentiert wird. Telekom-Sprecher Jürgen Kindervater erklärte: „,Es darf keine Verwechlungen geben, wer die Sendung sponsert. Wir sagten dem Sender: Überlegt Euch was.’“ Der Sender bestellte also Wontorra in die Zentrale nach Berlin ein. Und so saß der während der ersten Gruppenspiele im Flugzeug anstatt vor der Kamera. Zurück in Berlin entstand der Kompromiss: Wontorra wird weitermachen, aber künftig primär nur noch die Stimme von „ran“ sein und nicht mehr das Gesicht. Die Telekom ist damit, wie Kindervater sagte, „halbwegs zufrieden: Es muss ja irgendwie weitergehen.“

Das Gesicht von „ran“ ist neben Oliver Welke jetzt Thomas Helmer. Er ist für Wontorra als so genannter „Anchorman“ in Asien eingesprungen und wird das die ganze WM auch bleiben. „Er packt das wunderbar“, sagt Sat-1-Sprecherin Kristina Faßler. „Außerdem hat er hervorragende Kontakte in die deutsche Mannschaft.“ Wontorra darf zu Hause in Bremen wohl nochmal seine Wäsche waschen. Am Donnerstag geht dann sein Rückflug, „ab Freitag bin ich einsatzfähig“, sagt er. Fest steht schon: Am Sonnabend wird er einen kurzen Kommentar zum Spiel Italien gegen Kroatien abgeben, am Sonntag sein erstes volles Spiel kommentieren. Wontorra ärgert sich weder über den Heimat-Urlaub noch darüber, dass er künftig vor allem hinterm Mikrofon sitzt. Sagt er zumindest. Nach der Lösung vom Montag seien ihm „zehn Steine vom Herzen gefallen“. Warum Wontorras Werbevertrag erst Thema war, als sein Spot schon lief, wollte Sat 1 nicht kommentieren.Barbara Nolte

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