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Medien: Yahoo!FM: In Strahlgewittern

Wer später einmal seinen Enkeln erzählen wird, das Internet sei in seinen Anfangsjahren so stumm gewesen wie der Kinofilm der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts, wird nur Kopfschütteln als Reaktion erhalten. Darin war sich der Chef der Berliner Webcast Media Group, Stephan Schwenk, sicher, als er zusammen mit dem Geschäftsführer von Yahoo!

Wer später einmal seinen Enkeln erzählen wird, das Internet sei in seinen Anfangsjahren so stumm gewesen wie der Kinofilm der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts, wird nur Kopfschütteln als Reaktion erhalten. Darin war sich der Chef der Berliner Webcast Media Group, Stephan Schwenk, sicher, als er zusammen mit dem Geschäftsführer von Yahoo! Deutschland, Peter Würtenberger, am Freitag den Start des neuen, kostenlosen Internet-Radiosenders Yahoo!FM bekannt gab. Seit gestern strahlt Yahoo unter der Adresse fm.yahoo.de ein 24-Stunden-Vollprogramm aus, das von den Berlinern hergestellt und vermarktet wird. Zur Webcast Media Group gehört neben dem Berliner UKW-Angebot des Spreeradios auch das Online-Programm von dasWebradio.de .

Das Programm selbst besteht aus einer Mischung von Musik und Information. Gespielt werden aktuelle Charthits und Titel aus den 80ern, 90ern sowie Classic Rock Songs. Der Schwerpunkt wird nach Angaben von Yahoo auf den etwas schnelleren Musikstücken für das etwas jüngere Publikum der Internet-Nutzer von 18 bis 39 Jahren liegen. Zur vollen Stunde wird der Musikteppich von Nachrichtensendungen unterbrochen, die vom FAZ Business Radio übernommen werden. Hinzu kommen redaktionelle Beiträge zu aktuellen Themen, aber auch zum Internet.

Zum Programm gehört auch Werbung, wobei laut Schwenk nicht der klassische Radiospot gemeint ist, sondern vielmehr werbliche Hinweise auf Internet-Events oder spezielle Online-Adressen. Durch die neuen Verbreitungswege und neue Medienformen sei auch eine Ausweitung der Werbeetats abzusehen, zumal im Internet durch exaktere Messmethoden bessere Rückschlüsse auf die Effektivität der Werbung möglich seien, so Schwenk.

Die Idee für das Internet-Radioprogramm von Yahoo basiert auf der Entwicklung der Breitbandtechnik in Deutschland. Bereits jetzt hat die Telekom rund eine halbe Million Verträge mit der schnellen DSL-Technik abgeschlossen. Zudem erwartet Würtenberger durch die zunehmende Verbreitung von Flatrate-Zugängen, die nicht nach Online-Minuten, sondern zu einer Monatspauschale abgerechnet werden, einen größeren Bedarf nach neuen Audio- und im nächsten Jahr auch Viedoinhalten.

Hinzu kommt, dass die meisten heute verkauften Computer, sowohl für den Schreibtisch als auch den mobilen Einsatz, multimedia-tauglich sind. Nicht zuletzt wegen des Hypes auf den Big-Brother-Internetseiten sei selbst die Installation der für den Audio- und Videoempfang benötigten Programme kein Thema mehr. Dadurch sei die Hemmschwelle zur Nutzung der multimedialen Angebote im Internet erheblich gesenkt worden. Neben dem Radioprogramm gehört bei den Plänen von Yahoo.de auch ein spezielles Kino-Angebot, das Trailer von aktuellen Kinofilmen bereithalten wird.

Die Qualität des Online-Radios ist allerdings eher mit einem Mittelwellen-Sender zu vergleichen. Bis das FM-Versprechen für UKW-Qualität eingelöst wird, muss die Bandbreite noch etwas zunehmen, damit nicht erst die Enkel echte Multimedia-Angebote genießen können.

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