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Philipp Sonntag.

© WDR/Mara Lukaschek

Zu meinem ÄRGER: Bitte, big brother, watching me!

Oh je, der Staatstrojaner: Die Medien-Woche im Blick des Schauspielers Philipp Sonntag.

Herr Sonntag, was hat Sie in dieser Woche in den Medien am meisten geärgert?

Stichwort Staatstrojaner. Ich frage mich, wieso sich die Presse aufregt, wenn etwas ans Tageslicht kommt, das unweigerlich passieren musste? Es ist doch nur eine Frage der Zeit, bis das Werkzeug „Computer-Kommunikation“ wirklich jeder nutzt. Fehlt doch bei manchen Medien der Durchblicker-Kopf, dem klar ist, dass jedes Werkzeug irgendwann zur Waffe wird, zum Trojaner, in diesem Fall zum Staatstrojaner. Wenn die halbe Welt bei Facebook ihr Leben und Denken dokumentiert, lechzt sie nach Überwachung – ‚Bitte big brother, watch me!‘

Gab es auch etwas, worüber Sie sich freuen konnten?

Über den Artikel „Es gibt noch gute Nachrichten“ in der „Stuttgarter Zeitung“. Da drin stand: „Nachrichten sollten ein Bild von der Welt vermitteln. Aber die Nachrichtenmedien geben (...) ein verzerrtes Bild von der Welt wieder, weil sie die schlechten Nachrichten, Not und Elend übertreiben. Wir versuchen, ein Gegengewicht zu schaffen.“ Ich möchte Not und Elend in der Welt nicht ausblenden, aber ich würde gerne hin und wieder eine gute Nachricht hören.

Philipp Sonntag,

Autor, Kabarettist, Schauspieler („Sturm der Liebe“; „Lindenstraße“, heute, ARD, 18 Uhr 50)

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