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Jördis Richter

© picture alliance / dpa

Zu meinem ÄRGER: Endlich ist Berlin nicht mehr hip

Und der "Tatort" auch mal anders. Schauspielerin Jördis Richter und ihre Medien-Woche.

Frau Richter, worüber haben Sie sich in dieser Woche in den Medien denn am meisten geärgert?

Beim Tatort „Kopfgeld” mit Til Schweiger habe ich überhaupt nicht verstanden, warum sich viele so aufgeregt haben. Ja, natürlich, da flogen viele Kugeln, und es ging eine Menge kaputt. Aber es war spannend, unterhaltsam, der Cast war angenehm. Obwohl der „Tatort“ offenbar heilig ist, kann man doch mal was anders machen, ohne dass alle gleich „Oh Gott, Blasphemie!” schreien.

Gab es auch etwas, worüber Sie sich gefreut haben?

Darüber, dass Berlin laut Tagesspiegel und „Rolling Stone“ nicht mehr hip ist. Endlich! habe ich gedacht. Berlin ist in den letzten Jahren zu einem Bahnhof geworden. Kein Ort, an dem man länger bleiben, etwas aufbauen will. Man muss nur mal da gewesen sein, mal in einer Galerie ausgestellt haben. Eigentlich sind ja sowieso alle Künstler. Dann machen plötzlich Menschen Kunst mit Overheadprojektoren, Sasha Waltz hat immer noch kein eigenes Theater und wird irgendwann sagen: „Tschüss, Berlin“. Was mich noch verwundert hat: Im „Guardian“ habe ich gelesen, dass Beyonce (das ist die schamlose Frau, wegen der meine Kinder mal kein MTV gucken dürfen) und Sheryl Sandberg, eine amerikanische Autorin, das Wort „bossy“ in Verbindung mit kleinen Mädchen verbieten wollen, weil es angeblich die Entwicklung negativ beeinträchtigt. Dabei ist der Begriff „bossy” für mich positiv besetzt.

Ihre Lieblingswebsite?

1000zeichen.de: Hier schreiben meist junge Menschen über die unterschiedlichsten Sachen aus ihrem Leben. Mal politisch, mal poetisch. Es dürfen nur 1000 Zeichen sein, sehr unterhaltsam.

Jördis Richter, Schauspielerin („Nur eine Nacht“, „Ein starkes Team“)

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