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Zu meinem ÄRGER: Fußball-Wahnsinn von ARD und ZDF

Tele-5-Geschäftsführer Kai Blasberg hat sehr viel Deutschland-Achter gesehen und fragt sich, was die Öffentlich-Rechtlichen mit ihrem vielen Geld machen.

Herr Blasberg, worüber haben Sie sich in dieser Woche in den Medien am meisten geärgert?

Über Geld, genau genommen Gelder, die die ARD für den Erwerb von Fußballrechten in ihren Büchern hat. 707 Millionen Euro legen die Kollegen vom Ersten in der aktuellen Gebührenperiode 2009 bis 2012 auf den Tisch, um die Premium-Sportart Fußball im Programm zu haben, wie in dieser Woche bekannt wurde. Für die kommende Gebührenperiode wird noch mal aufgestockt. Da sitzt wohl der Stachel noch tief, den das ZDF ihnen mit dem Erwerb der Champions League ins Fleisch gerammt hat. Das Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden öffentlich-rechtlichen Programmanbieter wird immer grotesker. Alle wirtschaftlichen Kriterien werden ausgeblendet, wenn es um den öffentlichen Auftrag geht. Gleichzeitig wird über knapper werdende Etats gejammert. Sparen im Sender? Reine Illusion. Geld spielt offenbar immer noch keine Rolle, bei Olympia-TV ja auch nicht.

Gab es auch etwas, worüber Sie sich freuen konnten?

Den Deutschlandachter, eine große Sportmarke der 1980er Jahre, der guten alten BRD. Wo man mit traditionellen Werten Olympias, Kampf, Disziplin, Können, Leidenschaft und Teamgeist, seinen großen Traum erfüllen kann. Wo auf den Anführer gehört wird und jeder für den anderen kämpft. Acht weinende Zwei-Zentner-Recken. Herrlich kitschig, auch, wie darüber am Mittwoch im Fernsehen ganztägig berichtet wurde.

Ihre Lieblings-Website derzeit?

www.chelseafarmersclub.de. Hört sich an wie Fußball, ist es aber gar nicht! Ein Lebensgefühl. Stylish, very british. Formal toll präsentiert und real toll gelebt.

Kai Blasberg,

Geschäftsführer von Tele 5.

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