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Stephan Abarbanell, Leiter Programmbereich Kultur im RBB.

© rbb/Hanna Lippmann

Zu meinem ÄRGER: Hin und wieder Finger in die Luft

Es könnte auch ganz anders kommen: Die Medien-Woche im Blick von Stephan Abarbanell, Leiter Programmbereich Kultur im Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB).

Herr Abarbanell, worüber haben Sie sich in dieser Woche in den Medien am meisten geärgert?

Über den Wetterbericht. In allen Medien. Über seine ebenso betörende wie schreckliche Genauigkeit. Wetterberichte verstoßen mit ihrer Präzision, ihrem Ehrgeiz nach wachsender Prognose-Sicherheit gegen ein Grundprinzip unseres Menschseins: Das Prinzip Hoffnung. Die Hoffnung, es könnte auch ganz anders kommen. Es gäbe doch noch so etwas wie verlässlichen Frühling, Wärme, meine neue Sonnenbrille habe ich nicht für den Sommer 2014 gekauft. Ich kann souverän die Ankündigung ignorieren, dass nachmittags exakt um drei Uhr zehn pudelnasse Cumulus-Wolken am Fenster vorbeistreunen, kann ahnungslos nach Spanien fliegen, ohne mit der Gewissheit leben zu müssen: Barcelona, zehn Grad. Meine Antwort: Hin und wieder den Finger in die Luft, aus dem Fenster blicken, staunen und unirritierbar und rückhaltlos – hoffen.

Gab es auch etwas, worüber Sie sich freuen konnten?

Immer noch: Die Serie „Hatufim“ auf Arte, die israelische Vorlage für die US-Serie „Homeland“. Dicht an der Wirklichkeit eines Landes, in der psychologischen Differenzierung komplex, es gibt keine Helden, alle sind auf die eine oder andere Weise „Opfer“. Und: Die (Wieder)-Entdeckung der manchmal notwendigen Langsamkeit des Erzählens.

Ihre Lieblingswebsite?

Die Website der Hockey-League of India und die Filme dazu auf YouTube. Die Spiele mit der kleinen, eigentlich unsichtbaren Kugel, und, ja, die Pressekonferenzen etwa der Dabur Mumbai Magicians, Ranchi Rhinos und Uttar Pradesh Wizards:. http//league.hockeyindia.org.

Stephan Abarbanell Leiter Programmbereich Kultur im Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB).

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