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Daniel Drepper  ist Mitgründer und Senior Reporter des gemeinnützigen Recherchebüros CORRECT!V (correctiv.org).

© Promo

Zu meinem ÄRGER: Schmiermittel der Politik

Roland Pofallas "liebe" Bahn, ein Besuch bei den Kämpfern vom Islamischen Staat. Daniel Drepper von correctiv.org ordnet die Medienwoche ein.

Herr Drepper, worüber haben Sie sich in der vergangenen Woche in den Medien am meisten geärgert?

Am Dienstag habe ich bei stern.de eine schöne Recherche zu Ronald Pofalla gelesen. Darüber, wie der baldige Bahn-Lobbyist sich schon als Kanzleramtschef für seinen neuen Boss Rüdiger Grube eingesetzt hat: „Lieber Rüdiger“ – „Lieber Ronald“. So etwas lese ich viel zu selten. Ich ärgere mich, dass es niemanden gibt, der mal systematisch den ganzen Laden auseinandernimmt: Nebentätigkeiten, Lobbykontakte, private Interessen, die kleinen und großen Schmiermittel der Politik. Abgeordnetenwatch.de sind die Einzigen, die sich langfristig damit beschäftigen. Hinter der Plattform steht ein gemeinnütziger Verein, der mit 350 000 Euro Spenden im Jahr auskommen muss. Das ist zu wenig.

Gab es auch etwas, über das Sie sich freuen konnten?

Ich habe mich sehr über die 42-minütige Doku über den „Islamischen Staat“ gefreut, produziert vom amerikanischen Medium Vice. Der Autor war mitten unter den islamistischen Kämpfern. Auch wenn es der Doku etwas an Kontext und Einordnung mangelt, gibt sie einen erschreckenden Einblick in Methoden und Motivation von IS.

Welche Website können Sie empfehlen?

Ich empfehle diese Woche uf-de-gass.ch. Ein Schweizer Journalist dokumentiert hier alle Aspekte des Lebens mit Drogen auf einer Straße in St. Gallen. Vorbildlich.

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