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So kennen und schätzen Fans die Sängerin Beyoncé. Unretuschierte Bilder von ihr haben jetzt einen Eklat ausgelöst.

© dpa

Zu PAPIER gebracht: Ich ist ein mehrerer

Die unretuschierten Bilder von Cindy Crawford und Beyoncé zeigen: Das Netz macht einen interessanter, als man in Wirklichkeit ist.

Das Internet ist unser Schicksal. Ein Riesensatz, absolut, dramatisch. Geht’s vielleicht ’ne Nummer kleiner? Nein, denn das Netz macht es nicht darunter. Sollen mal gar nicht die neuesten Edward-Snowden-Leaks gemeint sein, wie Geheimdienste Handy-Verschlüsselungen knacken. Sondern Wahrheit und Schönheit. Binnen zwei Tagen sind Bilder geleakt worden, die die US-Sängerin Beyoncé und das US-Model Cindy Crawford zeigen. Unretuschierte Aufnahmen der 33-jährigen Beyoncé und der 48-jährigen Crawford. Sie belegen nur, dass die Zeit auch um diese attraktiven Frauen keinen Bogen macht, dass Makellosigkeit viel persönlichen Einsatz verlangt, dass hinter jeder „perfekten Schönheit“ auch perfektes Tuning steckt. Überraschen wird das beileibe keinen. Das schafft etwas anderes. „Beyhive“, das sind Beyoncé-Hardcore-Fans, haben die Betreiber der Website mit den unretuschierten Star-Fotos massiv attackiert. Die meisten wurden wieder offline genommen, allein ein paar schafften die Flucht nach Twitter.

Perfekte Illusion, imperfekte Wirklichkeit, im Netz kommt zusammen, was zusammengehört. Wer sollte darüber nicht erleichtert sein? Oder wird jetzt eine nie dagewesene Persönlichkeits-Optimierung notwendig? Ich ist im Netz nicht zwangsläufig ein anderer, ich ist ein mehrerer. Das Subjekt schreibt, die anderen schreiben mit. Das Netz macht einen interessanter, als man in Wirklichkeit ist. Danke.

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